Das Deutsche Museum ging beim Wiederaufbau seiner Luftfahrtsammlung ab den 1950er Jahren nicht zimperlich mit historischen Anstrichen auf Flugzeugen um: Sie wurden, wie früher vielfach üblich, abgebeizt, über- oder umlackiert und mit deutschen Bemalungen in den Kanon nationaler Ingenieursleistungen eingereiht, obwohl einige Exponate internationale Lebensgeschichten vorweisen konnten. Dieses Schicksal traf auch das heute in der Flugwerft Schleißheim ausgestellte Jagdflugzeug Fokker D.VII.
Wie die Fokker D.VII 1948 in das Deutsche Museum kam
Aus den im Verwaltungsarchiv des Deutschen Museums erhaltenen Akten geht hervor, dass die D.VII nach dem Zweiten Weltkrieg zusammen mit weiteren Flugzeugteilen in einem Schuppen im niederbayerischen Vilsbiburg aufgefunden worden war. Im Herbst 1946 wurde dem Deutschen Museum nach einer Unterredung mit der Landesabwicklungsstelle Bayern vorgeschlagen, eine Zuweisung des Flugzeugs und weiterer gefundener Objekte bei den US-amerikanischen Besatzungsbehörden zu beantragen.
1948 wurde die Fokker dem Museum dann zusammen mit 28 weiteren Objekten von der „Staatlichen Erfassungs-Gesellschaft für öffentliches Gut m.b.H., Zweigstelle Bayern“ angeboten und im selben Jahr offiziell zugesprochen. Als Herkunft der Objekte wurde das in der NS-Zeit unter der Schirmherrschaft von Hermann Göring aufgebaute Museum für Luftfahrt Berlin angegeben, das viele Exponate im Zweiten Weltkrieg ausgelagert hatte und nach dem Krieg nicht wieder eröffnet worden war.