Die Suche nach NS-Raubkunst
Zwei Dutzend Jahre später wollte der Autor dieses Beitrags wissen, ob es unter den vielen schönen Exponaten des Deutschen Museums vielleicht auch unentdecktes Nazi-Raubgut gab. Warum sollte das hier anders sein als in den Sammlungen anderer Museen, sagte er sich und begann zu recherchieren. Eines Tages fand er dabei heraus, dass der Fabrikbesitzer Bühler in der NS-Zeit das Grundstück der enteigneten jüdischen Gemeinde Pforzheim übernommen hatte. Da fragte er sich, aus welchen Quellen Bühler eigentlich seine Kunstsammlung erworben hatte. Da dazu niemand etwas Genaues wusste, beschloss er, sich die Gemälde aus dem Bühler-Nachlass einmal genauer anzusehen. – Nichts leichter als das, dachte er sich. Wer eine Datenbank mit guten Fotos hat, muss dazu nicht mal sein Büro verlassen.
Die verräterische Rückseite
Tatsächlich entdeckte er auf einem Rückseitenfoto des Froschkönigs schon bald den Stempel eines Vorbesitzers. Doch leider ließ sich auf dem Foto die Schrift des Stempels nicht entziffern. Also bat er darum, ihm das Gemälde aus dem Depot zu bringen. Und nun wurde die Sache rätselhaft: Vorn der Froschkönig, ohne Zweifel. Doch auf der Rückseite vom Stempel keine Spur. Die Farbe des Holzes hatte sich wundersamerweise von Dunkelbraun zu Hellocker geändert. Und die Struktur der Platte sah irgendwie nach Fichtenleimholz aus dem Baumarkt aus. – Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...