Die Ausstellung Optik gehört zu den Bereichen, die derzeit geräumt werden. Dabei werden alle Objekte aus den Vitrinen genommen und mit hohen konservatorischen Standards für den Transport verpackt. Als es bei der Entnahme eines historischen Augenmodells aus Elfenbein “klapperte“, war das für mich als Restauratorin alarmierend, denn: Klappern ist nicht gut!
Um dem Geräusch auf den Grund zu gehen, wurde das Objekt sehr genau angeschaut. Nach der Recherche in der Datenbank war klar, dass es sich um das Anatomiemodell eines menschlichen Auges der Königl.-Maximilians-Universität München handelt. Das Modell wurde wahrscheinlich im 18. Jahrhundert in Deutschland gefertigt und kam 1905 als Stiftung ans Museum. Mit sehr viel Fingerspitzengefühl ließ sich die äußere Schale aufdrehen. Und dann offenbarte das Auge sein Geheimnis: in seinem Inneren gibt's noch viel mehr Anatomie zu entdecken, filigran und schön, sind dort mehrere zarte Schalen verborgen.