Der erste Prototyp des Hans Jets startete am 21. April 1964, vor mittlerweile 60 Jahren, zu seinem erfolgreichen Erstflug. Im Rahmen der Flugerprobung geriet er leider bereits ein gutes Jahr später, im Mai 1965, ins Flachtrudeln*, und stürzte ab, wobei Testpilot Loren Davis das Leben verlor; zwei weiteren Besatzungsmitgliedern gelang die Rettung mit dem Fallschirm.
Leider war dem Hansa Jet aufgrund der starken US-amerikanischen und französischen Konkurrenz kein großer Erfolg beschieden; letztlich entstanden nur 47 Exemplare, darunter allein 16 für die Bundeswehr. Das Programm bildete jedoch die Grundlage für eine ganze Generation von Fachleuten und Mitarbeitenden für das erfolgreiche Airbus-Programm.
In der Ausstellung “Moderne Luftfahrt” auf der Museumsinsel steht heute der zweite Prototyp ds Hansa Jets, HFB 320V2, mit dem Kennzeichen D-CLOU als eines von derzeit sechs Museumsflugzeugen dieses Typs in Deutschland. Ein Modell des Flugzeugs findet sich auch in der Ausstellung: Ein Modell der Simulation einer Belastungserprobung hat die Hansa Jet im Maßstab 1:10 im Zentrum.
* Das Flachtrudeln ist ein Flugzustand, bei dem sich das Flugobjekt nach einem einseitigen Strömungsabriss an einer Tragfläche in einer steilen Spirale oder auch Schraubenlinie um die vertikale Achse Richtung Boden bewegt.