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Ein Rückblick auf das vom Deutschen Museum Digital organisierte Symposium „Das Digitale Objekt V“.

“Wir brauchen mehr Experimentierräume!” war eine der Thesen, die während des zweitägigen Online-Symposiums “Digitalisierungsstrategien - Quo vadis?” diskutiert wurden. Nach einer Pause im letzten Jahr fand am 16. und 17. November 2023 das fünfte Symposium der Reihe „Das Digitale Objekt“ statt. Jeweils von 16 bis 19 Uhr diskutierten die 130 Teilnehmenden die Inputs der Vortragenden.

Das Digitale Objekt ist eine Konferenzreihe des Deutschen Museum Digital, die sich allen Aspekten der Digitalisierung an Museen widmet: Vom "Digitalwerden" von Objekten in vier Etappen (Depot / Ausstellung / Internet / Forschung; 2018), digitalen Objekten in "Vermittlung und Forschung" (2019) über das Vernetzen von Daten, Bildern, Objekten und Besucher*innen ("Linked", 2020) bis zur "digitalen Vermessung der Welt" (2021). Im Jahr 2023 widmeten wir das Symposium aktuellen Digitalisierungsstrategien im Museumsbereich. Wie schon 2020 und 2021 entschieden wir uns für eine Online-Veranstaltung. Wir wollten damit bewusst eine Möglichkeit schaffen, nah am Thema zu diskutieren und einen ungeschönten Blick auf Gelungenes ebenso wie aktuelle Herausforderungen zu werfen.

Die Keynote von Dr. Kathrin Zimmer (Koordinierungsstelle für Digitalisierung in Kunst und Kultur am StMWK) führte in das Thema ein, betonte den Nutzen digitaler Strategien als “Versprechen an die Zukunft” und zeigte auf, in welcher Weise Vernetzung und Austausch zwischen Kultureinrichtungen bei der Entwicklung von Digitalisierungsstrategien unterstützen können. Es folgten Vorträge von insgesamt sieben Expert*innen, die in ihren jeweiligen Institutionen für den Bereich Digitales bzw. Digitalisierung zuständig sind. Die Vorträge von Georg Hohmann (Deutsches Museum, München), Dr. Antje Schmidt (Museum für Kunst & Gewerbe, Hamburg), Dr. Jana Hoffmann (Museum für Naturkunde, Berlin), Dr. Johannes Bernhardt (Universität Konstanz), Dr. Etta Grotrian (Übersee-Museum, Bremen), Matthias Stier (Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin, Berlin) und Dr. Ruth Rosenberger (Stiftung Haus der Geschichte, Bonn) beleuchteten die unterschiedlichen infrastrukturellen Aufhängungen, Aufgabengebiete, Handlungsfelder und Strategien.

Diskutiert wurde unter anderem die Grundsatzfrage, ob im Angesicht multipler Krisen und schneller Veränderungen thematische Strategieplanungen überhaupt noch zielführend sind. Stattdessen könnte man sich auf Prozesse konzentrieren, um Themen wie die digitale Transformation, aber auch Nachhaltigkeit, agil bearbeiten zu können. Gleichzeitig wurde festgehalten, dass das Verfassen von Strategien hilfreich für die Definition von Zielvorgaben ebenso wie in der Identifikation von Prozessen sein kann. Eine Mehrzahl der Vortragenden war sich einig, dass wir mittlerweile nicht mehr von Digitalisierung, sondern von einer digitalen Transformation sprechen und dass es deshalb von Bedeutung ist, das sogenannte Digitale nicht vom sogenannten Analogen zu trennen. Vielmehr müssen digitale Themen Teil einer gesamt gedachten Museumsstrategie werden. Hierzu zählt auch, Digitalisierung in Museumsprozesse zu integrieren und statt von der Sammlungsdigitalisierung von der Sammlungserschließung als Gesamtprozess zu sprechen - mit digitalen und analogen Arbeitsanteilen. Einig waren sich Vortragende und Teilnehmende auch bei der Notwendigkeit, Freiräume zum Experimentieren zu schaffen. Die digitale Transformation und die stetige Weiterentwicklung digitaler Technologien, wie z. B. Künstliche Intelligenz, fordert proaktives Agieren und Mut zum Experiment.

Wir haben uns über die zahlreiche Teilnahme und die lebhaften Diskussionen gefreut. Anders als in den vergangenen Jahren wurden die Vorträge nicht aufgezeichnet. Stattdessen soll aus den Diskussionen eine Grundlage für ein gemeinsames White Paper zur Digitalen Transformation an Museen in Deutschland entstehen.

Autor/in

Maximilian Reimann

Maximilian Reimann ist Wissenschaftshistoriker und arbeitet im Team von Deutsches Museum Digital.

Sein Tipp für einen Besuch im Museum: derzeit geschlossene Ausstellungen können im virtuellen Rundgang unter virtualtour.deutsches-museum.de angesehen werden.

Andrea Geipel

Andrea Geipel

Andrea Geipel ist Wissenschaftskommunikatorin und arbeitet im Team Deutsches Museum Digital.

Ihr Tipp für einen Besuch im Museum: Wer nach einem Besuch bei uns noch nicht genug hat, findet unter https://digital.deutsches-museum.de/de/angebote/ viele spannende digitale Angebote, wie zum Beispiel das Online-Spiel der Leibniz-Forschungsmuseen „Museum Monsters“.

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