An Tag eins ging es dann zunächst darum, sich von anderen Geschichtenerzähler*innen inspirieren zu lassen. Wir diskutierten, wie man kreative Ideen sammelt, wie man neue Zugänge findet und welche Elemente man beim Geschichtenerzählen berücksichtigen sollte. In einem Kurzvortrag von Ronit Wolf wurde die grundsätzliche, dramaturgische Struktur von Geschichten aufgezeigt, das 3-Akter-Prinzip aufgedeckt, sowie durch diverse Anregungen erklärt, was eine gute, spannende Story lebendig macht. Aktuelle Beispiele von Storytelling aus der Werbung, Media-Art und dem Münchner Science & Fiction Festival selbst, rundeten den Vortrag ab. Dabei wurde schnell klar, dass die Vielfalt des modernen Geschichten-Erzählens einen Kosmos an Kreativ-Tools bietet, der auch erfolgreich und spontan im Arbeitsalltag angewendet werden kann. Im Zentrum stand aber das praktische Üben mit dem Story-Cube. Aufgabe war es dreimal zu würfeln und dann mit den drei Bildern assoziativ Geschichten zu entwickeln. Die Bilder dienten dabei als Ausgangspunkt, um gemeinsam das freie Assoziieren zu trainieren. Das Bild einer Schere musste dabei z.B. nicht unbedingt bedeuten, dass im Video eine Schere auftauchen muss, sondern, dass alles rund um die Schere Teil der Geschichte bzw. Videoproduktion sein könnte – auch, die Art wie das Video „geschnitten“ ist. Bereits während des ersten Workshopteils entwickelten die Teilnehmer*innen kurze Geschichten, die dann wieder an das Museum rückgebunden werden sollten. Hierfür würfelten sie drei Begriffe, die im Video auftauchen sollten und anhand deren sich die Geschichte entlang entwickelte. Anschließend stellten wir die Aufgabe Kurzfilme zu erstellen, wobei die Technik eine untergeordnete Rolle spielte. Im Zentrum stand die Geschichte. Ziel war es ein 30 sekündiges bis zweiminütiges Video zu erstellen, mit dem eigenen Smartphone, einer Kamera oder einem Fotoapparat (z.B. für Stop-Motion-Aufnahmen). Auch bei der Wahl der verwendeten Technologie ermunterten wir unser Teilnehmer*innen also kreativ vorzugehen. Dies war uns auch deshalb wichtig, weil im Arbeitsalltag nicht immer ausreichend Equipment zur Verfügung steht und am Ende auch mit der besten Technik doch immer die Geschichte im Vordergrund steht.