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Aufgrund von Corona fanden in den letzten zwei Jahren nur wenige Schulklassenprogramme statt, sodass wir uns umso mehr freuen, wieder häufiger Klassen bei uns im Deutschen Museum begrüßen zu dürfen.

TUMjunior im Deutschen Museum

Einige Wochen lang traf fast jeden Morgen eine andere fünfte Klasse im Ehrensaal ein. Anlass dafür war TUMjunior, ein MINT-Kooperationsprojekt der TU München. Ziel des Projekts ist eine bessere Abstimmung von Schulpraxis und Lehrplaninhalten auf der einen Seite und den Angeboten von außerschulischen Lernorten auf der anderen Seite.
Dabei kann das Deutsche Museum natürlich nicht fehlen!
Die fünften Klassen der Pilotschulen Gymnasium Kirchheim, Gymnasium Unterföhring sowie das Werner-Heisenberg-Gymnasium Garching besuchten im Rahmen des Fachs Biologie das Deutsche Museum.
Das Thema des zweistündigen Programms war „Herz und Bewegung“ und die 8 Stationen genau auf den Lehrplan Biologie der 5. Klasse Gymnasium abgestimmt. Die Programminhalte und Unterrichtsmaterialien wurden in Kooperation mit Lehrkräften aus dem Projekt entwickelt.

Zu Beginn erhielt jedes Kind ein Forscher-Heft, in das es seine Ergebnisse notieren sollte. In Gruppen aus 2-3 SchülerInnen liefen die Kinder von Station zu Station.

Um die Struktur des menschlichen Skeletts zu erlernen, bekamen die Lernenden selbst die Möglichkeit eines zusammenzubauen. Bei der eigenen Anordnung müssen sich die Kinder selbst überlegen, wo welcher Knochen hingehört und wie dieser richtig platziert werden muss.

An einer weiteren Station konnte an einem Versuchsaufbau zur Wirbelsäule experimentiert werden.
Auf einem Brett befanden sich mehrere gleich dicke Drähte, die jedoch unterschiedlich geformt waren. Mithilfe von Gewichten konnten die Schülerinnen und Schüler herausfinden, welche Wirbelsäulenform die stabilste ist. In dem Alter fällt Kindern eine systematische Herangehensweise zwar meist noch schwer, allerdings kann diese durch die häufigere Konfrontation mit Versuchen gefördert werden.

Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit, Grund dafür ist meist eine falsche Haltung. Auch wenn die meisten Kinder noch keine Rückenschmerzen haben, ist es wichtig frühzeitig bereits ein Bewusstsein für eine gute Haltung zu schaffen. Um eine gute Haltung zu demonstrieren haben sich die Kinder gegenseitig bei dem Hochheben eines Pakets gefilmt. Danach konnten sie sich ihr eigenes Video in Zeitlupe ansehen und ihre eigenen Bewegungen mit dem angegebenen Musterbeispiel vergleichen. Mithilfe von einigen anleitenden Fragen, stellten sie häufig fest, was sie besser machen könnten. Anschließend führten sie den gleichen Vorgang erneut durch, versuchten aber die zuvor festgestellten Kritikpunkte umzusetzen.

An einer anderen Station konnten sich die Lernenden über Orthesen und ihre Funktion informieren. Um zu erfahren, wie es sehr eine Orthese die Bewegungsfreiheit einschränkt, bekamen die Schüler die Möglichkeit, selbst welche anzuprobieren. Außerdem betrachteten die Kinder mehrere Röntgenbilder, auf denen sie erkennen konnten, was bei einer Knochenbruchoperation genau geschieht.

Auch über das Herz lernten die Kinder etwas in dem Projekt. In der Ausstellung Pharmazie sollten sie Fragen zu den Aufgaben einzelner Teile des Herzens z.B. den Segelklappen und der gesunden Funktion eines Herz-Kreislauf-Systems bearbeiten.

Über ihre eigene Gesundheit konnten die SchülerInnen an der Blutdruck- und an der Pulsmessstation mehr erfahren. Unter Anleitung wurde der Blutdruck mit einem elektronischen Messgerät ermittelt. Anschließend sollten sie Vermutungen aufstellen, was der Blutdruck eigentlich ist und wie der Wert sich verändern kann. Nach längerem Stillsitzen zählten die Kinder eine Minute lang ihre Pulsschläge. Im Anschluss hüpften sie 30 Sekunden lang an der Stelle und schauten, was sich an ihrem Puls verändert hatte. Diesen Vorgang wiederholten sie dreimal.

In den nächsten Biologiestunden vertieften die Lehrkräfte die Inhalte des Projekts im Unterricht. Dadurch kann die Exkursion besonders nachhaltig und systematisch in den Unterricht eingebunden werden.

Im kommenden Herbst wird das Programm für die nächsten fünften Klassen im Rahmen von Aktionswochen wieder angeboten.

Weitere Informationen zum Projekt TUMjunior finden Sie hier:  https://www.edu.sot.tum.de/edu/tumjunior/

Autor/in

Portrait Laura Bamberger.

Laura Bamberger

Laura Bamberger ist eine Lehramtstudentin mit der Fächerkombination Deutsch, Geschichte und Sozialkunde, die ein zweimonatiges Betriebspraktikum in der Bildungsabteilung des Deutschen Museums ableistet.

Ihr Tipp für einen Museumsbesuch: Nehmen Sie sich Zeit, um die Dioramen detailgenau zu betrachten und finden Sie heraus, welche Vorgänge darin gezeigt werden. Sie werden überrascht sein, wieviel Ihnen auf den ersten Blick entgeht!

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