Sind wir alleine im Universum oder gibt es entfernt von der Erde noch Leben im Kosmos? Noch kann die Wissenschaft diese Frage nicht beantworten, aber sie nähert sich langsam an. In unserem Sonnensystem ist man bisher nicht fündig geworden. Raumsonden haben unsere Nachbarplaneten besucht und dort wenig entdecken können, was auf Leben hindeutet. Also sucht man bei den Sternen weiter. Die Entfernung zum nächsten Stern ist mit 4,2 Lichtjahren aber bereits so groß, dass man Planeten, die diesen oder weiter entfernte Sterne umkreisen, nur in Ausnahmefällen direkt beobachten kann. Es gibt aber verschiedene andere Methoden, mit denen man trotzdem Exoplaneten findet (als Exoplaneten bezeichnet man Planeten, die um andere Sonnen ihr Bahnen ziehen). Die beiden bisher erfolgreichsten Methoden sind:
- Beobachtung der Helligkeitsschwankungen: Wenn ein Planet vor der Sonne vorbeizieht, der Planet also zwischen Erde und Sonne steht, so wirft der Planet einen Schatten und die Sonne wird ein wenig dunkler. Solche Ereignisse können wir auf der Erde beim Merkur- oder Venustransit immer wieder erleben. Das gleiche Phänomen beobachten Astronomen bei entfernten Sternen. Da Planeten aber wesentlich kleiner sind als Sonnen, sind die periodischen Helligkeitsschwankungen minimal. Erst seit kurzem reicht die Empfindlichkeit und Auflösung von Großteleskopen aus, um solche Schwankungen in der Helligkeit mit genügender Genauigkeit aufzulösen.
- Doppler-Effekt: Zerlegt man das Licht der Sterne mit einem Prisma oder Gitter in seine Spektralfarben, so enthält das Spektrum charakteristische dunkle und helle Linien. Den Linien kann man bestimmte Wellenlängen des Lichtes, das vom jeweiligen Stern kommt, zuordnen. Bewegt sich ein Stern auf uns zu, so erscheinen die elektromagnetischen Wellen durch den Doppler-Effekt ein wenig gestaucht. Bewegt sich der Stern von uns weg, so erscheinen sie gedehnt. Beobachten kann man das durch die Verschiebung der Linien im Spektrum des Sterns. Sterne die von Planeten umkreist werden, stehen nicht ganz still sondern taumeln ein wenig um den gemeinsamen Schwerpunkt. Das kann man wiederum als periodische Linienverschiebung im Spektrum des Sterns beobachten.
Mit der hier als zweites genannten Methode, die den Doppler-Effekt ausnutzt, konnten die Astronomen Michel Mayor und Didier Queloz im Oktober 1995 einen Planeten von der ungefähren Größe des Jupiters entdecken, der um den 50 Lichtjahre entfernten Stern 51 Pegasi kreist. Die beiden Wissenschaftler benutzten einen so genannten Échelle-Spektrografen mit besonders guter Auflösung, der im Fokus des 1,93-m-Teleskop am Observatoire de Haute-Provence im Südosten Frankreichs montiert war. Die Beobachtung gilt als der erste Nachweis eines Planeten um einen sonnenähnlichen Stern außerhalb unserer Milchstraße. Seither wurden mit unterschiedlichen Methoden bereits einige tausend Exoplaneten entdeckt.