Direkt zum Seiteninhalt springen

von

Joseph Fraunhofer und das Spektrum der Sonne

Er gehört zu den Meisterwerken im Deutschen Museum: der Refraktor von Joseph von Fraunhofer (1787 - 1826). 1846 wurde mit diesem Fernrohr der Planet Neptun entdeckt. Sein Schöpfer Joseph von Fraunhofer hat es nicht mehr erlebt. Er hat es aber erst möglich gemacht.

Vor seiner Zeit war das Handwerk viel Gefühlssache gewesen. Der gebürtige Straubinger wollte es mehr dem Zufall überlassen, er hat Berechnungen aufgestellt, mit denen es möglich war, verlässlich Linsen von guter Qualität herzustellen. Er hat Probleme beim Scharfstellen gelöst und Teleskope gebaut, die tiefer ins Weltall blicken konnten als bisher. Selbst nach seinem Tod dauerte es Jahrzehnte bis andere Hersteller an seine Qualität herangekommen sind.

Hinterlassen hat er das, was später zur Grundlage der Astrophysik geworden ist: das Sonnenspektrum mit den sogenannten Fraunhofer-Linien. Eine Farbabfolge von Rot über Gelb, Grün bis Blau mit vertikalen schwarzen Strichen, die Fraunhofer als Messmarken für das Glasschleifen benutzte.

Bilder im Kopf

Mit dem Physiker, Historiker und ehemaligen Leiter der Hauptabteilungen Naturwissenschaften und Bildung im Deutschen Museum, Jürgen Teichmann, rekonstruierte ich für die aktuelle Folge die wichtigsten Lebensabschnitte des Fernrohrbauers bis hin zur Veröffentlichung seines Spektrums. Mehr als 100 Jahre nach der Entdeckung wirft es noch immer Fragen auf, die Jürgen Teichmann endlich beantworten möchte. Die Schwierigkeit bei dieser Folge bestand für mich darin, etwas Bildliches wie ein Spektrum oder die Erklärung, wie ein unscharfes Bild entsteht, hörbar zu machen. Dabei habe ich mit einfachen Vergleichen gearbeitet in der Hoffnung es verständlicher zu machen.

Sie als Leser haben den Vorteil, die Fotos in diesem Artikel zur Hilfe nehmen zu können.

Brechung und Berechnung

Weiterlesen:

Mehr zum Forschungsprojekt

Wissen zum Hören

Der DM Podcast geht in die zweite Runde: Fünf neue Folgen mit spannenden Einblicken hinter die Kulissen der Forschung zu Objekten und Ausstellungen im Deutschen Museum.

Autor/in

Ralph Würschinger

Ralph Würschinger ist ausgebildeter Journalist, multimedialer Autor und Podcaster. Er studierte Vor- und Frühgeschichte, Germanistische Linguistik und Mediävistik an der LMU München und war schon während des Studiums im Hörfunk tätig. Seit Juli 2019 arbeitet er als Online-Redakteur für das Kindermissionswerk 'Die Sternsinger' und betreut dessen Social Media-Kanäle.