Der Stern von Bethlehem
Dass der Stern von Bethlehem, wie auf dem Fresco von Giotto, tatsächlich der Halleysche Komet gewesen ist, ist eher unwahrscheinlich. Zum einen passt der Zeitraum nicht: Der im Schnitt alle 75 Jahre wiederkehrende Komet war im Jahr 12 vor Christus und dann wieder im Jahr 66 nach Christus zu sehen, nicht aber in den Jahren 4 bis 6 v. Chr., die historisch als der wahrscheinlichste Zeitraum für die Geburt von Jesus gelten. In der Wissenschaft wird deshalb schon länger angenommen, dass kein Komet, sondern eine Begegnung von Jupiter und Saturn im Sternzeichen der Fische den Astrologen aus dem Morgenland damals als Leitstern gedient haben könnte. Das Phänomen, das Harald Lesch vor vielen Jahren in seiner Sendung alpha-Centauri sehr anschaulich erklärt hat, dauerte so lange, dass die drei Weisen über Wochen der Himmelserscheinung folgen konnten, bis sie schließlich in Bethlehem ankamen.
Zum anderen passt die Bedeutung nicht: Kometen galten in fast allen Kulturen lange Zeit nicht als Zeichen einer frohen Botschaft, sondern als „böse Propheten“, die Unglück, Krankheiten und Katastrophen ankündigten.