Geschichte der Grubenwehr
Die Entwicklung der Grubenwehr reicht zurück bis in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit wurden die Bergwerke größer und tiefer. Immer mehr Bergleute waren unter Tage beschäftigt. Es wurden auch immer mehr Lagerstätten abgebaut, die z.B. mit gefährlichen Gasen belastet waren. All dies führte dazu, dass sich Grubenunglücke häuften. Besonders verheerend waren Schlagwetter- in Kombination mit Kohlenstaubexplosionen.
Bei einer bestimmten Konzentration von Sauerstoff und dem Gas Methan reicht ein Funke, um das Gasgemisch schlagartig zu entzünden – eine Schlagwetterexplosion. Eine Kohlenstaubexplosion ist ähnlich einer Mehlstaubexplosion: wenn die Partikel fein genug in der Luft verteilt sind, können sie ebenfalls an einem Funken entzünden.
Um Grubenunglücke zu verhindern, wurde zunächst versucht, die Zündung zu verhindern. Dazu entwickelten verschiedene Firmen Sicherheitslampen. Die vorher offene Flamme war nun geschützt hinter Glas oder einem engmaschigen Drahtnetz. Auch die Bewetterung (Luftzufuhr und -abfuhr) in den Bergwerken wurde verbessert. Erst 1896 zeigten Forschungsergebnisse, dass die meisten der Bergleute nicht durch die Explosion selbst starben (was bis dahin angenommen wurde), sondern nach der Explosion erstickten, weil sie Giftstoffe einatmeten. Eine Rettungsaktion in den ersten Stunden nach einer Explosion konnte also Leben retten. Diese wichtige Erkenntnis leitete den Beginn der organisierten Grubenrettung ein.