A: Was mögen Sie an Museen?
L: Ich habe eine Art von Sucht nach Museen. Ich könnte nicht an einen Ort reisen, ohne dort ein Museum zu besuchen. Ein Museum ist sehr dicht, es ist konzentriert. Es ist ein Teil der Geschichte. Ich lerne jeden Tag dazu, wenn ich ein Museum besuche und natürlich besonders, wenn ich so tief in ein Museum eintauchen kann, wie bei der Zusammenarbeit mit dem Deutschen Museum. Neugierig zu sein, vor einem Objekt stehen zu bleiben, von dem man sich vielleicht zunächst nicht angesprochen fühlt, aber dann sieht man es und merkt, dass es in der damaligen Zeit wichtig war: zum Beispiel die „Hundehütte“ [siehe (1) am Ende des Beitrags]. Das ist kein Objekt, an das ich vor dem Skizzieren gedacht hätte. Aber sie ist super niedlich und erzählt etwas über den ersten Betonbau in Deutschland. Wie viele Betonbauten haben wir denn heute? Es ist verrückt. Und diese winzige „Hundehütte“ stand am Anfang.
A: Gab es ein Objekt, das besonders herausfordernd, seltsam oder schwierig für Sie war?
L: Das ist eine schwierige Frage, denn viele Objekte waren schwierig zu zeichnen. Mir kommt gerade das Foucaultsche Pendel in den Sinn, weil es so unkompliziert ist, dass ich mich nicht in Details verlieren konnte, und auch, weil es in Bewegung ist. Ich liebe die Einfachheit dieser Erfahrung. Die Idee dahinter ist so klug. Man hat einen Weg gefunden, durch so ein einfaches Experiment, das alle verstehen können, zu beweisen, dass sich die Erde dreht. Das war eines der schwierigsten, aber auch schlichtesten Objekte, und es war gleichzeitig interessant.