Das einzige erhaltene Expemplar ist in Paris
Nur ein einziges Exemplar des Jikji ist erhalten. Mit 24,6 × 17 cm (Höhe x Breite) ist es nicht besonders groß. Es befindet sich heute in der Abteilung für Orientalische Manuskripte der Bibliothèque nationale de France in Paris. Es gehörte zu jener Sammlung alter koreanischer Bücher, die der stellvertretende französische Botschafter Victor Collin de Plancy (1853–1924) in Korea erworben und nach Paris gebracht hatte. Zeitweise im Besitz des Antiquars Henri Vever (1854–1942), entsprachen dessen Erben seinem Wunsch und übergaben Jikji 1952 der Pariser Nationalbibliothek. Erst 1972 wurde jedoch die außergewöhnliche drucktechnische Bedeutung des Buchs von der koreanischen Historikerin und Bibliothekarin Dr. Park Byeongseon (1927–2011) entdeckt.
In der Folge entwickelte sich Jikji nicht nur zu einem Fixpunkt im kulturhistorischen Bewusstseins Koreas, sondern auch zum Politikum. Bestrebungen, das Buch aus Frankreich nach Korea zurückzuführen, hatten keinen Erfolg. Doch durch Vereinbarungen zwischen dem Cheongju Early Printing Museum und der Bibliothèque nationale in Paris, intensivierte sich die Forschung zum längst nicht gelösten Rätsel Jikji. Neueste Erkenntnisse in Sachen Druckverfahren, Drucktinte, Materialität führten zu der Herstellung zweier Faksimiles, die jeweils einen unterschiedlichen historischen Stand des Buches illustrieren.
Die Idee, einerseits den heutigen, andererseits den ursprünglichen Zustand durch je einen Band abzubilden, entspringt nicht nur dem Interesse am wissenschaftlichen Befund, sondern signalisiert das Selbstverständnis der koreanischen Verantwortlichen, die Geschichte und Bedeutung Jikjis weltweit publik zu machen.