Direkt zum Seiteninhalt springen

von

Das Deutsche Museum auf der museum4punkt0-Werkschau

In der Werkschau am 24. Juni 2022 präsentierten die 27 Museen des Verbunds museum4punkt0 ihre Ergebnisse. Die Museen, von den Schleswig-Holsteinischen Landesmuseen im Norden Deutschlands, bis hin zu den Fastnachtmuseen im Süden der Republik, begrüßten unter anderem Kulturstaatsministerin Claudia Roth zu einem gemeinsamen Austausch über digitale Vermittlung. Mit dem Titel „Digitale Vermittlung ausprobieren & teilen“ lagen vor allem die starke Vernetzung und die nachhaltige Nachnutzbarkeit der Projektarbeit im Fokus der Veranstaltung.

Die vielfältigen Digitalprojekte konnten ausprobiert und getestet werden: von Augmented und Virtual Reality Projekten über Medienstationen bis hin zu partizipativen Plattformen. So konnten sich die Besuchenden einen guten Eindruck verschaffen, wie Digitalisierung aussehen kann und in Gesprächen ausarbeiten, was dazu nötig ist. Damit folgte die Veranstaltung dem Ansatz von museum4punkt0, Projekterfahrungen praxisnah zu teilen und gerade auch kleinere Häuser darin zu unterstützen, ein passendes digitales Vermittlungsangebot aufzubauen.

Als langjähriges Teilprojekt hat auch das Deutsche Museum seine Ergebnisse und Erfahrungen mit den Besuchenden geteilt. Neben den Erkenntnissen aus 3D-Scanverfahren, dem VRlab und dem Onlinekursprogramm Meaning Making, in dem in Workshops Onlineausstellungen entstanden sind, wurde die neue GREIFbAR-App vorgestellt.

Die App GREIFbAR erklärt Kulturschaffenden anschaulich und voraussetzungsfrei, wie Augmented Reality (AR) im Museum umgesetzt werden kann. NutzerInnen können mit Hilfe der Android-App in verschiedenen Modulen über AR lernen, AR-Beispielprojekte ansehen und AR-Szenarien mit eigenen Inhalten entwerfen. Besuchende profitieren dann von nachhaltig entwickelten Applikationen und bereits geschultem Museumspersonal.

Außerdem wurde das Online-Kursprogramm Meaning Making entwickelt, das sich zentral dem Thema Digital Storytelling widmet und vor allem Kulturschaffende anspricht. In Staffel 3 ging es um neue Formen der digitalen Co-Produktion von digitalen Angeboten. Aus dieser Zusammenarbeit sind die Online-Ausstellungen „Gods of Indigo“ und „Ocean Belly“ entstanden, die über Instagram oder im Mozilla Hub besichtigt werden können. Andere Museen sollen von den Erfahrungen profitieren, um z.B. mit Besuchenden gemeinsam digitale Angebote zu erstellen.

Für die 3D-Digitalisierung im Museumskontext wurden im Deutschen Museum verschiedene 3D-Scan-Methoden ausprobiert und evaluiert. Aufbauend auf diesen Erfahrungen hat das 3D-Scanlabor des Deutschen Museums bereits über 200 Objekte aufwendig 3D-gescannt. Hierbei bieten sich zahlreiche Anknüpfungspunkte in die digitale Vermittlung an.

Nicht zuletzt gab es noch einen kleinen Einblick in das neueste Projekt, das mit dem Germanischen National Museum in Nürnberg entsteht. In diesem wird ausgelotet, inwiefern Telepräsenz Museen und ihre Besuchenden näher zusammenbringen kann.

Im landesweiten Verbund hat das Deutsche Museum nachhaltige Antworten auf die zentralen Fragen der digitalen Kulturvermittlung gegeben. Die Erfahrungen mit 3D-Digitalisierung, Augmented Reality und Online-Seminaren wurden mit anderen Kulturinstitutionen geteilt.

Autor/in

Gabriel von Münchow

App GREIFbAR, Deutsches Museum Digital