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Seit letztem Freitag ist auf dem Facebook-Kanal des Deutschen Museums ein 360°-Rundgang durch die Ausstellung „Schifffahrt“ verfügbar, der live ausgestrahlt wurde. Auf unserem YouTube-Kanal gibt es diesen Kleinen Rundgang durch die Schifffahrt außerdem als konventionelles Video. So können Sie sich mit Karl Ravens vom Team Ausstellungsdienst und Brigitte Saar die Zeit etwas verkürzen, bis Sie wieder selbst ins Museum kommen können.

Für alle Besucher*innen, die noch mehr über die Objekte aus der Schifffahrt wissen möchten, haben wir hier eine die im Film gezeigten Objekte zusammengestellt. Klicken Sie doch einmal auf die rot unterlegten Worte und Nummern – die hinterlegten Links leiten Sie dann auf weitere Seiten des Deutschen Museums, auf denen Sie Hintergrundinformationen zu den Objekten erhalten. Und damit Leinen los!

1) Altägyptisches Seeschiff, Modell (Inv.-Nr. 46130)

2) Galeere, Modell (Inv.-Nr. 46134)

3) Portugiesische Karavelle, Modell (Inv.-Nr. 1986-31)

4) Die an der Vitrinenwand hängende Weltkarte des deutschen Kartografen Martin Waldseemüller aus dem Jahr 1507 kann man sich auf Wikipedia im Detail ansehen. Hier sieht man auch die erstmalige kartografische Erwähnung des Namens „AMERICA“ für den heute allen vertrauten Kontinent. Durch die Entdeckungsreise des italienischen Seefahrers Christoph Kolumbus (* um 1451–1506) im Jahre 1492 erschien der Kontinent auf der Weltkarte Europas und wurde in der Folge kolonisiert – für die indigenen Völker mit oftmals verheerenden Folgen.

Die Welt wird auf der Karte aus heutiger Sicht ungewöhnlich verzerrt dargestellt. Bei der verwendeten Kartenprojektion – das Netz, das über die Welt geworfen wird – handelt es sich um eine flächentreue Kegelprojektion, bei der Krümmungen an den Meridianen auftreten. In der Renaissance probierte man verschiedenste Kartenprojektionen zur zweidimensionalen Kartendarstellung der eigentlich dreidimensionalen Welt aus, u.a. auch eine herzförmige.

5) Rechts in der Vitrine ist auch noch die Nachbildung eines kleinen Erdglobus zu sehen, die das Deutsche Museum aufbewahrt (Inv.-Nr. 2007-512). Die Erdglobus-Segmentkarte, die auf eine Kugel geleimt wurde, wurde 1507 ebenfalls von Waldseemüller hergestellt und zusammen mit der Weltkarte vertrieben.

6) Besan-Ewer „Maria“ (Inv.-Nr. 73621)

7) Gondel, 1955 (Inv.-Nr. 76781)

8) Fünfmastvollschiff „Preußen“, Modell (Inv.-Nr. 40012)

9) Dampfwinde, 1931 (Inv.-Nr. 1984-513)

10) U-Boot U 1 (Inv.-Nr. 49211): Der siebenjährige Magnus, der sich während der Live-Führung (über den Facebook-Chat) mit einer Frage an Brigitte Saar gewendet hat, möchte gerne wissen, was das berühmteste Schiff ist, dass das Deutsche Museum ausstellt. Für Karl Ravens ist dies das erste U-Boot, das Deutschland gebaut hat, das U-Boot U 1 (Inv.-Nr. 49211). Da es im Untergeschoss steht, konnte es während dieser Führung durch das Obergeschoss der Schifffahrt leider nicht gezeigt werden, aber hier kann man es sich genauer ansehen. Es gibt auch einen Katalog des Deutschen Museums, den der frühere Kurator Jobst Broelmann verfasst hat, in dem man das und noch viel mehr nachlesen kann: Das Unterseeboot. Auftauchende Technologien. Und – soviel sei an dieser Stelle schon verraten – in Bälde wird es eine weitere Führung durch das Untergeschoss geben, bei der (neben anderen spannenden Objekten) auch das U1 gezeigt werden wird.

11) Dampfschlepper „Renzo“ (Inv.-Nr. 1984-593)

12) Dampfbarkasse „Natalie“, 1905 (Inv.-Nr. 1981-470)

Ein weiteres Dampfschiff, von dem das Deutsche Museum ein Modell und ein Schaufelrad besitzt, ist der Raddampfer „Luitpold“, der auf dem Starnberger See als Ausflugsschiff verkehrte. Er spielt sogar eine wichtige Rolle in dem Kinderbuch „Stoffel fährt übers Meer“ von Erika Mann, wie wir neulich im Blog des Deutschen Museums erzählten.

Außerdem werden noch folgende Modelle während des Rundgangs gezeigt:

13) Kreuzfahrtschiff „Aida“, Modell (Inv.-Nr. L2011-6)

14) Turbinenschnelldampfer „Europa“, Modell (Inv.-Nr. 73549)

15) Taljen-Flaschenzug, Demonstration (ohne Inv.-Nr.): Am Ende des Rundgangs agieren Karl Ravens und Brigitte Saar an einer Demonstration, die nicht nur Spaß macht, sondern an der man sich auch körperlich besser vorstellen kann, was für eine Knochenarbeit das Segeln einst gewesen sein muss. So eine einfache und clevere Erfindung wie der Taljen-Flaschenzug zur Kraftverstärkung erleichterte das Reffen der Segel ungemein.

Und damit wünschen wir viel Freude beim Vertiefen dieses Rundgangs, bei einem virtuellen Rundgang durch die Schifffahrt, bei weiteren 360°-Führungen durch das Deutsche Museum und bei neuen Entdeckungen in unserem Online-Katalog Deutsches Museum Digital, in dem man sich schon viele Objekte aus der Sammlung des Deutschen Museums ansehen kann!

Vielen Dank an Sabine Pelgjer von der Öffentlichkeitsarbeit für die 360°-Rundgänge und weiteren Führungsangebote, an Karl Ravens und Brigitte Saar für die interessante Führung, an die Kuratorin Daniela Menge und das Team Schifffahrt für die Unterstützung. Der 360°-Rundgang wurde gefördert vom Freundes- und Förderkreis Deutsches Museum e. V., mit freundlicher Unterstützung von NMC Productions und den Stream-Profis.

Autor/in

Mareike Wöhler

Mareike Wöhler ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Team Deutsches Museum Digital. Die Historikerin beschäftigt sich mit den Herstellern, der Fertigung und der Geschichte von Objekten zur Messung von Zeit und Raum, um herauszufinden, warum sich Alltags- und Wissensdinge im Laufe der Jahrhunderte verändert haben. Außerdem erzählt sie gerne digitale Objektgeschichten.

Ihr Tipp für einen Besuch im Deutschen Museum: Begeben Sie sich in den neuen Ausstellungen auf Fantasiereisen und suchen Sie unabhängig von der jeweiligen Sammlung nach einem verbindenden Thema, zum Beispiel einem Element. Das macht Spaß und schlau!