Mit dem Aufklärungsritt nach dem Schirlenhof bezieht sich Zeppelin auf eine Begebenheit, die ihm schon Jahre vor Entwicklung seines Fluggefährts zu nicht geringer Berühmtheit in Deutschland verhalf: Während eines Erkundungsrittes hinter die französischen Linien im Juli 1870 kam es beim Weiler Schirlenhof zum Kampf mit feindlichen Einheiten. Hier fiel der erste deutsche Soldat des Deutsch-Französischen Krieges. Zeppelin gelang in einem wilden Ritt als einzigem die Flucht zurück nach Deutschland, wo er militärische Informationen zu den französischen Truppen weitergeben konnte. Zumindest die Beschreibung im vorliegenden Buch scheint aber wohl eher fehlerbehaftet zu sein. Die Absätze auf den Seiten 47/48, auf die sich Zeppelin am Ende der Widmung bezieht, beschreiben, wie in Vorbereitung auf den Deutsch-Französischen Krieg deutsche Offiziere in Verkleidung nach Frankreich entsendet wurden, um Aufklärungsarbeit zu leisten:
Die Aufgabe war mit großen Gefahren verknüpft. Zeppelin gelang es Dank seiner Geistesgegenwart und seiner Erfahrungen, die er auf den Prärien und in den Gebirgen Amerikas gesammelt, sich mit allen wissenswerten Einzelheiten der östlichen und südöstlichen Teile Frankreichs bekannt zu machen.
Die erlangten Kenntnisse verwertete er als Referent im württembergischen Kriegsministerium.
(Saager, Adolf: Zeppelin. Der Mensch, der Kämpfer, der Sieger. Lutz, Stuttgart 1915.)
Auch hier wollte Zeppelin noch einmal klarstellen, dass diese Beschreibung nicht zutrifft und tat etwas, das in Bibliothekskreisen eigentlich verpönt ist: Er schrieb in das Buch, an den Seitenrand von Seite 48:
Ich habe niemals eine derartige Erkundungsreise in Frankreich oder sonstwo gemacht.
Gf. Zeppelin