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Das Mélophone (Inv-Nr. 5407)wurde auf den Oberschenkel gestellt, mit einer Hand am Griff gehalten, mit der anderen Hand gespielt. Wie die Töne erzeugt werden zeigt die Fotoserie.

Der Fotoblog zeigt heute, wie die Kamera Geschichten von Museumsobjekten erzählt und sich dabei Geheimnisse lüften. In ihrem Atelier hatten die Fotografen ungewöhnliche Musikinstrumente, die auf den ersten Blick keinerlei Gemeinsamkeit zu besitzen scheinen und einander doch ähnlicher sind, als man zunächst glaubt: ein Melophon, eine Harmonika und eine Harmoniflute. Alle drei gehören zu den Instrumenten mit durchschlagenden Zungen. Bei diesen Instrumenten dienen kleine Metallplättchen als Tonerzeuger, die durch Luft zum Schwingen gebracht werden. Dem musikhistorischen Laien sind diese Instrumente weniger bekannt als Cello, Trompete oder Klavier. Für ein aussagekräftiges Bild muss der Fotograf wissen, wie mit diesen Preziosen Klänge erzeugt werden, wie das Instrument gehalten und gespielt wurde. Dazu liefert das Musik-Team Fachwissen, alte Stiche oder Fotografien. Mit Neugier, Gefühl und Aufnahmetechnik entstehen Fotos, die mehr zeigen, als das Auge sieht.
Das Melophon mit seinem hermetisch wirkenden Äußeren birgt in seinem Inneren eine hochkomplexe Technik. Gehalten wird es ähnlich wie eine Gitarre, allerdings hat es keine Saiten und wird daher auch nicht gezupft. Stattdessen bedient man mit der rechten Hand den Schieber, der einen Balg bewegt und so Luft in das Instrument pumpt. Mit der linken Hand drückt man die silberfarbenen Tasten auf dem Griffbrett. Diese Tasten sind über ein verwirrendes Drahtgeflecht mit Ventilen verbunden. Öffnet man ein Ventil, fließt die Luft nach draußen und bringt dabei die unter dem Ventil liegende Zunge zum Klingen. (Leclerc & Brown, Paris, um 1835, Inv.-Nr. 5407)
Ist sie nicht hübsch mit ihren Perlmuttknöpfen und ihrem rosa Balg? Wirft man einen Blick ins Innere des Instruments, erkennt man auch hier sofort die durschlagenden Zungen. (François Dedenis, Brive, um 1900, Inv.-Nr. 1977-922)
Eine elegante Verwandte der Harmonika ist die Harmoniflute. Allerdings ist sie etwas unbequem zu spielen: Sie wird auf den Schoß gelegt, eine Hand bedient den Balg, die andere die Tastatur. (Mayermarix, Paris, 1852, Inv.-Nr. 48626) Alle diese Instrumente werden in der neuen Ausstellungen Musikinstrumente gezeigt, die 2020 eröffnet wird. Derzeit ist ein kleiner Teil der Musikinstrumente im 2. Obergeschoss zu sehen: Elektrophone und Musikautomaten. Am besten im Rahmen der (fast) täglichen Führung zu sehen, bei der einige Instrumente zum Klingen gebracht werden. Auch ein Theremin ist dort ausgestellt: Ausprobieren erwünscht. Mehr zu der Ausstellung Musikinstrumente

Team Fotoatelier

Von der Fruchtfliege über das Universum bis zum Staatsgast: Das Team vom Fotoatelier hatte schon alles vor der Linse. Größere Exponate werden direkt in den Ausstellungshallen fotografiert, kleinere Ausstellungsstücke werden ins Atelier gebracht, um hier unter besten Beleuchtungsbedingungen aufgenommen zu werden. Der Fotoblog besucht regelmäßig das fünfköpfige Team – vier ausgebildete Fotografen und eine Fotoassistenz – und stellt ausgewählte Bilder vor. 

Fotoblog, Teil 1: Impressionen von der Baustelle

Autor/in

Annette Lein

Annette Lein leitet die Internetredaktion. Gemeinsam mit ihrem Team ist sie für die Webseite und die Deutsches Museum App verantwortlich. Im Blog erzählt sie gerne von den Geschichten und Persönlichkeiten rund um das Deutsche Museum.

Ihr Tipp für einen Besuch im Deutschen Museum: Die Ausstellung Bild Schrift Codes lädt ein, sich mit dem Thema Kommunikation zu beschäftigen und dabei Rätsel zu entschlüsseln, Schrifttypen kennenzulernen oder am Bücherregal zu schmökern.