SB: Wir erhalten viele Angebote - von privat, von Auktionshäusern oder professionellen Sammlern. Als Kurator/in stellt man Recherchen an, prüft, ob das Objekt in die Sammlungen passt, und befragt eventuell sein berufliches Netzwerk. Das Deutsche Museum verfügt über eine bedeutende Sammlung von circa 100 Musikautomaten. In diesem Fall ergänzt das Instrument die Sammlung perfekt, da wir mehrere Automaten besitzen, die Geigen und Geigenklang integrieren, bisher aber keinen Typ mit Orgelpfeifen. Dann wird das Objekt besichtigt, Preis und Zustand werden geprüft. Wenn der Kurator seine fachliche Entscheidung getroffen hat, legt er dem Sammlungsbeirat des Deutschen Museums eine Art Gutachten vor. Dieses Gremium, besetzt mit Kuratoren und dem Leiter des Sammlungsmanagements, bespricht alle Exponatzu- und Exponatabgänge - auch Leihgaben oder Neuzugänge. Ein Objekt, das ins Museum kommt, bringt eine ganze Menge in Bewegung: Es geht um Transport, Konservierung und Restaurierung, um Ausstellungsfläche und Depotplatz. Häufig gibt es mehrere Bieter auf ein Objekt und es ist dann eine spannende Sache, ob wir als Deutsches Museum den Zuschlag erhalten. Oft hilft uns das Renommee unseres Hauses, denn der Etat für Ankäufe könnte natürlich größer sein. Es gibt unterschiedliche Wege des Zugangs: Ankauf, Stiftung, Spende - um die wichtigsten zu nennen.