Was genau ist eigentlich ein Musikautomat?
Das ist eine schwierige Frage. Der Begriff "Musikautomat" ist nicht unumstritten. Viele assoziieren damit etwas Lebloses oder Schematisches. Dabei klingt die Musik bei vielen Automaten fein und differenziert. Man spricht deshalb auch von selbstspielenden Instrumenten. Drei Dinge gibt es, die einen Musikautomaten auszeichnen: Programmträger, Tonerzeugung und Antrieb. Der Programmträger enthält nicht den Ton, er steuert die Klangerzeugung und kann ganz unterschiedlich aussehen. Es gibt unter anderem Stiftwalze, Planchette, Nockenscheibe und Lochstreifenrolle. Der Ton wird beispielsweise mit einem Klavier erzeugt oder mit Harmoniumpfeifen, einem Zungenkamm, den man von Kinderspieluhren kennt, oder Orgelpfeifen, einem Hackbrett oder auch – wie bei einem Orchestrion – mit vielen Instrumenten wie Triangel, Trommel oder Becken. Als Antrieb dient eine Kurbel, ein Motor oder Uhrwerk. Der Musikautomat ist in mehrfacher Hinsicht ein komplexes Kunstwerk.