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Jedes Objekt erzählt eine Geschichte. Für das geplante Buch „Schatzkammer für Technik und Wissenschaft“ von Wilhelm Füßl über das Archiv des Deutschen Museums und seine Bestände haben sich ein Archivar und ein Fotograf zusammengetan, um wertvolle und interessante Archivalien in Szene zu setzen und dazu tolle Geschichten zu erzählen.

Ein etwas anderer Blick auf Archivalien

Normalerweise sind es zwei unterschiedliche Ansätze: Archivarinnen und Archivare, die eine möglichst originalgetreue Reproduktion der Archivale wünschen, und Fotografinnen und Fotografen, die gerne jedes Objekt mit ihren Augen sehen und interpretieren wollen. Bei diesem Projekt war es aber ganz anders. Für ein geplantes Buch über das Archiv und seine Schätze haben sich beide zusammengetan, um Leserinnen und Lesern einen etwas anderen Blick auf Archivalien zu ermöglichen.

Die Schätze des Archivs

Es ist unbestritten, dass ein Buch mit tollen Fotografien vielen Interessierten einen besseren Zugang ermöglicht als eine pure Bleiwüste. Jeder Text, mag er noch so flüssig geschrieben sein, wird selten von der ersten bis zur letzten Seite gelesen. Dieser Tatsache war sich Wilhelm Füßl, bis Mai 2021 Leiter des Archivs des Deutschen Museums, bewusst, als er sich an die Arbeit zu den vielfältigen Archivstücken und deren Geschichten gemacht hat.

Spannende Storys

Aus langjähriger Erfahrung war ihm klar, dass die Schätze des Archivs spannende Storys erzählen. Angelockt werden LeserInnen eines 250-seitigen Buches aber nicht durch eine toll erzählte Geschichte, sondern durch attraktive Fotografien, die beim flüchtigen Durchblättern als Blickfang dienen und zum Weiterlesen einladen sollen. So haben sich Wilhelm Füßl und der Leiter des Fotoateliers unseres Hauses, Hans-Joachim Becker, zusammengesetzt, um gemeinsam „Flachware“ aus dem Archiv in attraktive Aufnahmen umzugestalten. Ziel war, für das Buch eine einheitliche Bildsprache zu entwickeln, für die nicht der Autor, sondern der Fotograf verantwortlich ist.

Gemeinsam wurden die Vorlagen durchgesehen und besprochen. Der Autor hat bei den Archivstücken die dahinterstehenden Geschichten erläutert, damit Hans-Joachim Becker die Idee der Story in eine passende Idee der Aufnahme umsetzen konnte. Die Aufgabe war nicht immer leicht, da sich die Vorlagen nicht selten gegen ihre Inszenierung sperrten. Und schließlich sollte das Ziel natürlich nicht sein, mit allen Möglichkeiten und Tricks von Bildbearbeitungsprogrammen die Vorlage zu verfälschen. Vielmehr ging und geht es darum, wichtige Stücke aus dem Archiv in „Szene zu setzen“. Manchmal genügte eine veränderte Brennweite, ein anderes Objektiv, ein versetzter Standpunkt oder eine andere Beleuchtung.

Einblicke

Hier nun eine Bilderfolge. Die Geschichten dazu können Sie im nächsten Jahr in der Publikation von Wilhelm Füßl „Schatzkammer für Technik und Wissenschaft. Das Archiv des Deutschen Museums“ nachlesen.

Autor/in

Wilhelm Füßl

Dr. Wilhelm Füßl ist Historiker und leitete bis Mai 2021 das Archiv des Deutschen Museums. Sein Forschungsinteresse gilt der Geschichte technischer Sammlungen und den Wechselwirkungen von Biografie und Technikgeschichte. Er publizierte u.a. die Biografie „Oskar von Miller 1855–1934“ 

Sein Tipp für einen Besuch im Deutschen Museum: Besuchen Sie die Ausstellung Geschichte des Deutschen Museums. Dort sehen Sie einen nachgebildeten Pfahl, auf denen das Museum steht, entdecken Sie, was die magischen Gläser verbergen und hören Sie Oskar von Miller bei seiner Einwerbeaktionen zu.