Mythos 3: Biopharmazeutika sind pflanzliche Arzneimittel
Die Bestandteile pflanzlicher Arzneimittel sind, wie der Name bereits verrät, ausschließlich pflanzlicher Herkunft. Es sind Substanzen, die von bestimmten Pflanzen natürlicherweise gebildet werden und eine gesundheitsfördernde Wirkung für den Menschen haben. Die meisten dieser sogenannten Phytopharmaka werden gegen Atemwegs- und Erkältungskrankheiten, Magen-Darm-Beschwerden oder zur Beruhigung eingesetzt. Biopharmazeutika hingegen sind nicht pflanzlichen Ursprungs. Sie sind entweder Kopien von Substanzen, die im menschlichen Körper vorkommen, oder wurden komplett neu entwickelt. Biopharmazeutika lassen sich in zahlreichen Zellen und Organismen produzieren, besonders gut eignen sich hierfür Bakterien. Dafür muss vorab lediglich die genetische Information, sozusagen der Bauplan für den Wirkstoff, in den „Produzenten“ eingebracht werden. Dies ist möglich, da fast alle Lebewesen auf der Erde den gleichen genetischen Code, die DNA, haben. Auf diesem Weg können sogar Pflanzen Biopharmazeutika produzieren. Phytopharmaka werden also von Pflanzen von Natur aus gebildet, Biopharmazeutika erst nachdem die genetische Information für den gewünschten Stoff in die Pflanze eingebracht wurde.