Direkt zum Seiteninhalt springen

von

Zum zweiten Mal in diesem Jahr wurden unsere Ausstellungen nun für den Besucherverkehr geschlossen. Das hat zwar für das Museum etliche negative Auswirkungen, aber wie so oft gibt es dennoch Lichtblicke im grauen Novemberalltag ohne Besucher, die wir ansonsten mit Wissen füttern, überraschen, unterhalten und begeistern können. Der Ausstellungsdienst nutzt die Zeit der leeren Säle, um unsere Exponate, ganz besonders die etwas größeren, wieder auf Vordermann zu bringen.
Wir hatten zwar schon von April bis Mai die Gelegenheit, aber bei der großen Zahl an Objekten bleibt natürlich immer was zu tun. Darüber hinaus ist es für uns AD'ler interessant, unsere Ausstellungsstücke einmal etwas genauer unter die Lupe nehmen zu können. So haben wir in der Luftfahrt schon eine Beschädigung an unserer Flugsteuerungs-Demonstration entdeckt, die ohne die Zeit, die wir jetzt zum Basteln haben , sicher noch länger unbemerkt geblieben wäre. Das Beste daran ist: Wir wissen jetzt endlich, warum unser Flugzeug in der Demo immer im Steigflug ist... Somit konnten wir auch Peter Hanickel von der Flugwerft, der die Demo vor etlichen Jahren mit seinen Kollegen für uns gebaut hat, einen konkreten Reparaturauftrag gegen.
Viele Großobjekte bekommen überdies zum zweiten Mal in diesem Jahr eine gründlichere Reinigung, als wir es sonst im Besucherbetrieb leisten können. So konnten unsere Rumpler C.IV, unser Fokker Dr.I und die Gondel des Parseval-Luftschiffs endlich mal wieder bis in die letzten Ecken entstaubt werden. Einige Motoren sind auch mit Konservierungsöl (Spende aus der FWS) behandelt worden und erstrahlen jetzt in neuem Glanz. Das sind nur ein paar Beispiele aus der Luftfahrthalle, die sicher durch eine lange Liste aus anderen Abteilungen erweitert werden können. So sorgt Corona dafür, dass das Museum bei der Wieder-Wiedereröffnung erneut so sauber sein wird, wie zur Neueröffnung 1925 (behaupte ich jetzt einfach ;-)).

Die Fotos stammen aus einigen Exponaten und sollen verdeutlichen, wie schön nunmehr die Originalfarben und Details wieder herauskommen. Manche Teile unserer Flugzeuge sind tatsächlich bunt und nicht getarnt - wer hätte das gedacht. Wer Lust hat, kann gerne raten, aus welchen Großexponaten der Luftfahrt die Bilder oben stammen und es mir in den Kommentaren mitteilen. Viel Spaß!

Autor/in

Peter Thum

Peter Thum hat technischer Zeichner gelernt, war U-Bahn-, Bus- und Taxifahrer, und ist Pilot. Seit 2006 arbeitet er im Aufsichtsdienst des Deutschen Museums. Dort macht er Führungen durch die Luft- und Raumfahrt.