Durch die dreidimensionale Erfassung können virtuelle Besucher auch die Rück- und Unterseite von Klappsonnenuhr und Sternuhr ansehen. Eine solch perspektivreiche und detailgenaue Betrachtung ist selbst Museumsbesuchern vor Ort nicht möglich.
Die Klappsonnenuhr von Jacob Karner stammt aus dem 17. Jahrhundert und diente als handlicher Zeitmesser bei Tag und aufgrund einer integrierten Monduhr auch bei Nacht. Die Sternuhr (auch Nocturnal genannt) ermöglichte eine nächtliche Zeitmessung mit Hilfe des Polarsterns.
Bis eine funktionierende, 3D-digitalisierte Ansicht solch kleinteiliger Objekte vorliegt, gilt es jedoch, verschiedene Herausforderungen zu meistern. So können bei der Digitalisierung von Kunst- und Kulturgütern durch einen 3D-Scanner nur Strukturen bis zu einer gewissen Größe aufgelöst werden. Alles was sich unter dieser Grenze befindet wird nicht oder nur noch bruchstückhaft erfasst, was zu unzusammenhängenden Messpunkten und Messfehlern führt. Die Schnur der Klappsonnenuhr konnte beim Scannen beispielsweise nur teilweise erfasst werden (Abb. 1), weshalb sie nachträglich zu den Scandaten mit Hilfe einer 3D-Modellierungssoftware nachgebildet wurde (Abb. 2).