Andrea Geipel
Deutsches Museum Digital
Aus der Sammlung , Digitalisierung
von Andrea Geipel
Am 09. März eröffnet die XR-Installation “Gnothi Seauton” (gr. Erkenne dich selbst) im VRlab des Deutschen Museum in München. Zu Gast ist das Kollektiv “Gnothis”, in seinem Kern bestehend aus Aida Bakhtiari (Künstlerin), Alex Degner (Programmierer), Daniel Door (Musiker) und Katrin Savvulidi (Künstlerin).
Bild: Deutsches Museum | Konrad Rainer
Im VRlab des Deutschen Museum können Besucher*innen seit August 2018 in immersive Welten eintauchen und Ausstellungsstücke, wie den Benz Motorwagen, die Sulzer Dampfmaschine erfahren, einen der ersten Flüge von Otto Lilienthal beobachten oder wie Alan Shepard eine Partie Golf auf dem Mond spielen. Das VRlab versteht sich aber auch als eine Art “gläsernes Labor”, welches neue Entwicklungen von Virtual Reality Technologien erfahrbar macht. Mit Projekten, wie der XR-Installation “Gnothi Seauton” des Kollektivs “Gnothis” ermöglichen wir andere Formen des Digital Storytelling zu erleben und sich gleichzeitig mit Fragen zur Digitalisierung unserer Gesellschaft kritisch auseinanderzusetzen.
Der Name “Gnothi Seauton” leitet sich aus dem Griechischen ab und verweist auf das Orakel in Delphi. In der antiken Mythologie, sprach das Orakel, Apollons Wort. Auf der Suche nach einer Zukunftsprophezeiung pilgerten Menschen unterschiedlicher Nationen nach Delphi und verwandelten diesen Ort zum zentralen Informationsknotenpunkt seiner Zeit. Ein Netzwerk aus Tempel-Priestern lauschte den Gesprächen in der Stadt und sammelte brisante Informationen, die sie zur Deutung der ambivalenten Vorhersagen des Orakels nutzten.
Die XR-Installation “Erkenne dich selbst” ist nach der Inschrift des Tempeleingangs des Orakels von Delphi benannt. Die Teilnehmer*innen werden auf einer Bandbreite von Sinnesebenen mit ihrer digitalen-Selbstwahrnehmung konfrontiert. Unser Selbstbild in der digitalen Ära von Daten und AI-Technologien wird somit erfahrbar gemacht.
Die Weiterentwicklung der XR-Installation wird gefördert vom FilmFernsehFondsBayern (FFF) und findet in Zusammenarbeit mit Nicole Leykauf, Produzentin des Filmunternehmen Leykauf Film GmbH & Co. KG statt. Während der Ausstellung werden in Zusammenarbeit mit dem Medieninformatik-Institut der LMU wissenschaftlich relevante Fragen anhand der Installation erforscht, deren Ergebnisse wiederum in die Weiterentwicklung einfließen.