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Jetzt kann eingezogen werden: Das Deutsche Museum Nürnberg hat das Gebäude am Augustinerhof offiziell übernommen. Das Zukunftsmuseum ist seit 29.11.2019 offiziell Mieter des Gebäudes. Und passend zum Einzug wird bei einem Pressetermin Anfang Dezember auch die neue Leiterin des Hauses in Nürnberg vorgestellt: Marion Grether beginnt erst im März 2020 offiziell, freut sich aber jetzt schon sehr auf die neue Aufgabe. Sie ist in Nürnberg keine Unbekannte, denn sie hatte bisher die Leitung des Nürnberger Museums für Kommunikation inne.

Bis zur Eröffnung des Museums Ende 2020 wartet noch viel Arbeit: Die Bauarbeiten sind zwar im Wesentlichen abgeschlossen, erste Arbeitsplätze und Labore werden schon bis Januar fertig sein. Dann folgt der Einbau des Fußbodens und der Beleuchtung, bevor Mitte des Jahres der „raumbildende Innenausbau“ beginnt. „Ab dann kann man tatsächlich sehen, dass wir uns in einem Museum befinden“, sagt Andreas Gundelwein, Hauptverantwortlicher beim Deutschen Museum für das Zukunftsprojekt in Nürnberg. Ab September ziehen dann auch die Ausstellungsstücke in das neue Haus ein, große Exponate kommen schon früher. Besonders stolz ist er auf ein richtig großes Stück, die tonnenschwere russische Raumkapsel „Foton“, die tatsächlich im Weltraum war und jetzt im Zukunftsmuseum an der Pegnitz ausgestellt wird. „Sie im Museum an ihren Platz zu bekommen, wird Millimeterarbeit.“

Bevor sich die Nürnberger das Museum von innen anschauen können, dauert es noch ein Weilchen. Im April könnte es ein Zeitfenster für Führungen durch das noch leere Haus geben. Für die Eröffnung Ende 2020 ist dann eine richtig große Show geplant. Bis dahin ist noch viel zu tun, aber die Vorfreude ist jetzt schon groß. Auch bei der neuen Leiterin, Marion Grether: „Im Deutschen Museum Nürnberg zu arbeiten, das sich mit der Zukunft unserer Gesellschaft auseinandersetzt und diese Zukunft auch mit den Besuchern diskutieren wird, ist ein Traum für mich. Ich bekomme jetzt die Gelegenheit dazu, bei der Entstehung eines neuen Museums dabei zu sein und den Start mit zu steuern – das ist eine Riesenchance für mich.“
Wenn das Zukunftsmuseum dann eröffnet ist, kann man sich einen Rundgang ungefähr so vorstellen:

Eingang

Nachdem der Besucher am Eingang sein digitales Ticket bekommen hat, läuft er auf dem Weg in den ersten Stock an einem Fallrohr vorbei, in dem Schwerelosigkeit simuliert werden kann – und das von außen in etwa aussieht wie ein Warp-Kern bei Star Trek.

Ebene 1

Im ersten Obergeschoss landen die Besucher dann als erstes im „Forum“ - dem Herzstück des gesamten Museums, dem Start- und Endpunkt der Ausstellung und dem Ort des Zukunftsdialogs. Gleich daneben befindet sich der Themenbereich „Arbeit & Alltag“. Dort geht es auch um die große Frage nach dem menschlichen Kontrollverlust durch den Einsatz von Maschinen und Künstlicher Intelligenz.

Es gibt aber auch klassische Exponate. Zum Beispiel den „Telerob“, einen ferngesteuerten Roboter, der in Kriegs- und Katastrophengebieten eingesetzt wird – an Orten, an denen es für Menschen zu unsicher ist. Mit dem Telerob können die Besucher dann spielerisch Bomben entschärfen.

Auf derselben Etage im Themenbereich „Körper & Geist“ geht es vor allem um die Zukunftstechnologien im Medizinbereich. In einem Versuchsaufbau kann man den 3D-Druck von menschlichen Herzen miterleben. Was sich wie Science-Fiction anhört, basiert auf einem realen Versuchsaufbau der Universität Bayreuth. An einer Teststation können Besucher sich komplett durchleuchten lassen und bekommen dann ihre Körperfunktionsdaten angezeigt - und wie weit sie von der Norm abweichen.

Ebene 2

Eine Etage darüber, im zweiten Obergeschoss, geht es um das „Urbane Leben“ und die Frage, wie unsere immer größer und komplexer werdenden Städte lebenswerter gemacht werden können. Die Besucher werden dabei selbst zum Stadtplaner. Und auch die Stadt Nürnberg kann dort für die Zukunft umgeplant werden.

Ebenfalls im zweiten Obergeschoss befindet sich der Themenbereich „System Erde“. Hier wird die Frage gestellt, wer eigentlich über den Einsatz von all den neuen Technologien entscheidet – und zu was für einem Preis sie Wirklichkeit werden können. Ein riesiger Medienglobus mit rund vier Meter Durchmesser, auf den Klimadaten aus aller Welt übertragen werden, zeigt die Fragilität des Systems Erde überdeutlich. Hier wird es auch um Themen gehen wie den Klimawandel und die CO2-Produktion der Menschheit.

Ebene 3

Die Ausstellung im dritten Obergeschoss schließlich zeigt die unendlichen Weiten des Weltalls und beschäftigt sich mit der Frage, was wir dort draußen eigentlich suchen. Hier kann man auch dem Astronauten Alexander Gerst und dem kleinen Assistenzroboter Cimon begegnen, die zusammen auf der Internationalen Raumstation ISS waren.

Autor/in

Gerrit Faust

Gerrit Faust leitet die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Museums. Als gelernter Journalist hat er von vielem ein bisschen, aber von nichts so richtig Ahnung.

Sein Tipp für einen Besuch im Deutschen Museum: Unbedingt in die Raumfahrt – schließlich träumt er immer noch von einer Astronautenkarriere. Anschließend einen Einkehrschwung in die „Frau im Mond“. Und dann noch in zwei großartig gestaltete Ausstellungen – die „Musikinstrumente“ und die „Gesundheit“.