Das Virus ist ein echter Blickfang: Eine gelbe Hülle, gespickt mit blauen Noppen, im Inneren der Kugel schwebt ein kantiger Kern aus bernsteinfarbenem Glas in dessen Zentrum die DNA-Doppelhelix zu sehen ist. Das Schnittmodell im Maßstab 1.500.000:1 sticht im beleuchteten Glaskubus aus einer Flanke des neuen Moduls heraus. „Wir haben bei diesem Einfallstor das Virus ins Zentrum gestellt und bewusst auf zusätzliche Erklärungen verzichtet“, sagt Sabine Gerber, die Kuratorin des Deutschen Zukunftspreises am Deutschen Museum.
Die Erläuterung zu dem Virusmodell gibt es dann auf der nächsten Modulseite. „Hier wird auch der Mechanismus beschrieben, wie so ein Virus in die menschliche Zelle eindringt, sich dort vermehrt und die Zelle letztlich schädigt oder gar tötet“, sagt Gerber. Dort erfährt man dann auch, dass etwa jeder Zweite dieses Virus in sich trägt. „Für gesunde Menschen ist das kein Problem, da hält die eigene Körperabwehr den Erreger in Schach“, erklärt die Kuratorin. „Aber wenn die Immunabwehr zum Beispiel für eine Transplantation ausgeschaltet werden muss, wird das HCM-Virus zu einer tödlichen Bedrohung.“
Wie es dem Team von Helga Rübsamen-Schaeff und Holger Zimmermann gelungen ist, den neuen Wirkstoff zu finden und wie sie ihn bis zum marktreifen Medikament weiterentwickelt haben, wird auf einer weiteren Seite des neuen Moduls beschrieben. „Hier sieht man die einzelnen Schritte von den ersten Tests an Zellkulturen über die klinischen Versuche bis hin zur Zulassung“, so Gerber.