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Ich war dabei! Es gibt Ereignisse, die sich in das Gedächtnis einschreiben. Die erste Mondmission gehört dazu. An meinem zehnten Geburtstag starteten die drei Astronauten Armstrong, Aldrin und Collins ins All, vier Tage später betrat Neil Armstrong den Erdtrabanten - und die Welt schaute zu. Ich erinnere noch gut die unscharfen Aufnahmen, die über den Bildschirm flimmerten, die abgehackten Sätze, das Knarzen und Rauschen.

Viele Jahre später, 2008, konnte ich mit einem unserer Kultur & Technik-Autoren das Radom in Raisting besuchen. Ohne die Antenne 1 dieser Erdfunkstelle mitten im idyllischen Pfaffenwinkel hätte die Übertragung gar nicht stattfinden können. 1963 wurde die Parabolantenne mit einem Spiegeldurchmesser von 25 Metern gebaut. Sechs Jahre später konnte sie die minimalen Signale der Satelliten empfangen. Besonders faszinierend fand ich bei der Besichtigung einen 80 Millimeter großen künstlichen Rubin. Er war das Herzstück des sogenannten Masers, mit dessen Hilfe die schwachen Signale um das 10.000fache verstärkt werden konnten. Nur deshalb konnte das Ereignis im Fernsehen übertragen werden. (Wie das Radom funktioniert wird in Kultur&Technik 3/2008 erläutert.)

Unvergessen, wie wir Kinder, vom begeisterten Vater aus dem Tiefschlaf geweckt, gebannt auf den Fernseher starrten wo wir schemenhaft eine eigenartige Gestalt über die Mondoberfläche tapsen sahen. Was dieser riesige luftgefüllte Teddybär gesagt hat, ging für uns im Krachen und Knarzen unter – aber wir wussten irgendwie intuitiv, dass da etwas ganz Außergewöhnliches und Großartiges stattgefunden hatte. Und wir waren - fast - dabei.

Man musste schon ziemlich genau hinsehen, um auf dem flimmernden Bildschirm erkennen zu können, wie Neil Armstrong am 20. Juli 1969 den Boden des Mondes betrat.

Anlässlich des 50. Geburtstags der Mondmission zeigt die Radom GmbH noch bis 15. September 2019 eine Sonderausstellung. Immer sonntags um 13.30, 14.30 und 15.30 Uhr finden Führungen statt. Details dazu auf der Webseite der Radom GmbH.

Autor/in

Sabrina Landes

ist Redaktionsleiterin des Museumsmagazins Kultur & Technik. Sie bloggt regelmäßig zum Erscheinen eines neuen Hefts über ihren ganz persönlichen Zugang zum Magazinschwerpunkt. Das neu erschienene Heft lässt sie erst einmal etliche Tage liegen, bevor sie darin blättert, aus Angst vor den trotz mehrfacher Korrekturen übersehenen Fehlern.

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