Das Format des BarCamps, auch als Unkonferenz bezeichnet, wurde nun erstmals auf dem Kunsthistorikertag ausprobiert und hat mich begeistert: Hier waren es nämlich die Teilnehmer*innen, die gemeinsam die 20 Themen bestimmten, die anschließend in kleinen Gruppen präsentiert, diskutiert und bearbeitet wurden. In vier hintereinander abgehaltenen Runden fanden parallel jeweils fünf Sessions statt – ein Wechsel zwischen den Themen war jederzeit möglich.
Das Gute daran: Statt eines frontal gehaltenen Vortrags mit einer Zuhörerschaft, die mal mehr, mal weniger von den Inhalten profitiert, wird das Thema bei einem BarCamp von den Fragen und Antworten der jeweiligen Gruppe geleitet. Die Zuhörer*innen werden somit zu aktiv Beteiligten und es kommen sowohl allgemeine Fragen als auch Spezialprobleme zum Zuge. Vorgeschlagene Themen beim #arthistoCamp waren beispielsweise Ontologien, Entitäten, Annotationen von digitalen Bildern, Nachnutzung von Daten, 3D-Modelle, Time Machine, Raumsemantisierung oder IIIF – Themen also, mit denen sich aktuell nicht nur die Kunsthistoriker*innen im Bereich der Digitalisierung befassen.
Auch während der anschließenden Tagung war das Thema der Digitalisierung sehr präsent. Das Forum II stellte als zentrales Thema „Das digitale Bild und die Entwicklung des Faches“ in den Fokus und in der Sektion „Objektdigitalisierung: Methoden und Perspektiven“ wurde nochmal die Bedeutung hervorgehoben, die ihr als Teil einer intensiven Objekterschließung zukommt. Erwähnung fand hierbei neben der Orthofotografie, der Fotogrammetrie, dem Laserscanning oder dem Weißlichtscanner auch die Rundumfotografie für den 3D Live-Rundgang des Deutschen Museums. Mit dem Treffen des AK Digitale Kunstgeschichte am Ende der Tagung schloss sich der Kreis des Digitalen: Im Forum VII „Digital zu den Dingen“ sprach unter anderem Lisa Dieckmann (Köln) über notwendige Strategien und Infrastrukturen für datenorientierte Publikationen im Semantic Web.