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Der Fotograf des Teams „Deutsches Museum Digital“ (DMD), Konrad Rainer, zeichnet für die neuen katalogtauglichen Fotos in hoher Auflösung verantwortlich, die man auf dem Portal des DMD bereits von vielen Objekten sehen kann. Er wird dabei tatkräftig unterstützt von seinem Assistenten Benno Gillmann, der ihm die Objekte aus den Ausstellungen bringt und ihm bei der Vorbereitung der Arbeitsumgebung sowie bei allgemeinen technischen Fragen hilfreich zur Seite steht.

Mögliche Schwierigkeiten beim Transport der zu fotografierenden Objekte werden im Vorfeld mit der Kuratorin oder dem Kurator besprochen. Kleine Objekte können mit der jeweils zu Gebote stehenden Vorsicht zumeist problemlos entnommen werden, so die Vitrinen sich öffnen lassen – was jedoch nicht immer der Fall ist.

Aufgrund der unmittelbar bevorstehenden Beräumung der Ausstellung „Papiertechnik“ haben Rainer und Gillmann direkt vor Ort in den für die Besucher abgesperrten Ausstellungsräumen gearbeitet. Da viele Objekte im Rahmen der zukünftigen Ausstellungskonzeption nicht mehr gezeigt werden können, ist es eine einmalige Chance, diese zu dokumentieren, bevor sie für lange Zeit im Depot verschwinden. Alle Objekte, die zu groß und zu schwer für den Transport sind, können generell nur vor Ort fotografiert werden. Daher baut Gillmann weiße Wände aus Karton und dünnen Pressspanplatten um die Großobjekte, damit diese in der Folge wesentlich besser freigestellt und in einem abstrakten Raum abgebildet werden können:

Dies kann mitunter ein recht großer Aufwand sein, wie man gut auf den Vorher-Nachher-Fotos des Hadernschneiders (DMO, Inv.-Nr. 79052) sieht:

Das Ergebnis der Mühen – nun ohne Heizkörper im Bild – kann sich jedoch sehen lassen:

Es überzeugt auch im Detail:

Vor der Beräumung der Ausstellung „Papiertechnik“ hat Rainer in den Ausstellungsräumen auch Fotos von kleineren Objekten angefertigt. Seine digitale Fachkamera Cambo ACTUS-XL mitsamt den Rodenstock-Fachobjektiven kann er für diesen Zweck auf dem schweren Rollenstativ in die notwendigen Aufnahmepositionen bewegen. Das professionelle Studiostativ ist für äußerst präzise und schnell handzuhabende Höhenverstellungen bei größtmöglicher Stabilität hervorragend geeignet. Die Arbeitsbedingungen können schon einmal recht beengt sein, wenn die Beräumung einer Ausstellung aus zeitlichen Gründen neben dem Fotografieren stattfinden muss.

Ein Großteil der digitalen Fotoaufnahmearbeiten des Projekts Deutsches Museum Digital werden von Rainer jedoch nicht vor Ort in der Ausstellung, sondern im DMD-Fotoatelier im Sammlungsbau in der Ausstellung „Metalle“ bewerkstelligt.

Hier im Bild sieht man den behutsamen Transport empfindlicher Schiffsmodelle aus dem Fachgebiete „Schifffahrt“ des Deutschen Museums in den für den Publikumsverkehr abgesperrten Bereich des Ateliers:

Im Fotoatelier kann Rainer bessere Lichtverhältnisse als in den Ausstellungsräumen erzeugen, da ihm vielfältigere Möglichkeiten der Ausleuchtung zur Verfügung stehen. Gerade bei Objekten, die feine Details aufweisen oder aus sehr hellen, dunklen bzw. glänzenden Materialien hergestellt wurden, ist dies wichtig, um sie richtig in Szene setzen zu können.

Hier ein Blick auf die dortige Situation mit Digitalkamera, Notebook mit Bildbearbeitungssoftware und einem aufzunehmenden Polarisations-Sternphotometer von Karl Friedrich Zöllner aus dem Fachgebiet „Astronomie“ der Sammlung des Deutschen Museums (DMO, Inv.-Nr. 36003):

Und wie kommt das digitale Abbild dann ins Portal Deutsches Museum Digital, in dem die Objekte den Besuchern virtuell präsentiert werden? Die Fotos werden zunächst in die interne Datenbank eingepflegt und dann zusammen mit weiteren objektbezogenen Daten in das DMD hochgeladen. Das Ergebnis von Rainers Fotos sieht gleichbleibend hochwertig und so gut wie bei diesem Beispiel aus dem Fachgebiet „Schifffahrt“ aus: Das Modell der Brigantine „Leon“ (DMO, Inv.-Nr. 1989-549) ist en détail zu erkennen und kann von interessierten kleinen und großen Museumsbesucherinnen und Museumsbesuchern sowie von Forscherinnen und Forschern weltweit genauer studiert werden:

Autor/in

Mareike Wöhler

Mareike Wöhler ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Team Deutsches Museum Digital. Die Historikerin beschäftigt sich mit den Herstellern, der Fertigung und der Geschichte von Objekten zur Messung von Zeit und Raum, um herauszufinden, warum sich Alltags- und Wissensdinge im Laufe der Jahrhunderte verändert haben. Außerdem erzählt sie gerne digitale Objektgeschichten.

Ihr Tipp für einen Besuch im Deutschen Museum: Begeben Sie sich in den neuen Ausstellungen auf Fantasiereisen und suchen Sie unabhängig von der jeweiligen Sammlung nach einem verbindenden Thema, zum Beispiel einem Element. Das macht Spaß und schlau!