Wir gehen der Sache im Deutschen Museum auf dem Grund und schauen uns die Bohne genauer an, und zwar mit unserem hauseigenen Rasterelektronenmikroskop. Mit diesem hochtechnisierten Gerät können die Oberflächen von verschiedenen Proben mithilfe von Elektronenstrahlen untersucht werden. Das hört sich zunächst einfach an, allerding steckt ein großer Aufwand dahinter. Denn die Proben müssen zuerst, sofern sie nicht selbst schon elektrisch leitfähig sind, durch eine feine Beschichtung aus Kohle oder Gold und Palladium leitfähig gemacht werden. Danach fährt der Elektronenstrahl über die Oberfläche der Probe und rastert sie Punkt für Punkt ab. Der Strahl wird von einer Elektronenquelle erzeugt, durch eine ringförmige Anode beschleunigt und durch magnetische Linsen gebündelt. Ablenkspulen leiten ihn um und ermöglichen so das Rastern der Oberfläche der Probe. Dabei registrieren Detektoren die Wechselwirkung der Elektronen mit den Atomen an der Oberfläche. Sie sammeln die von der Probe zurückgestreuten Elektronen und die aus der Probe ausgelösten Elektronen auf und messen die Signalstärken. Am Computer kann dann aus diesen Messungen ein tiefenscharfes Bild der Probe gezaubert werden. Unser Rasterelektronenmikroskop der Marke Zeiss macht Strukturen ab einem Durchmesser von 2 Nanometern sichtbar. Und es kann Strukturen um den unglaublichen Faktor von bis zu einer Million vergrößern.
Nun aber genug der Technik und zurück zu unserem ersten Objekt der Begierde, der grünen Kaffeebohne. Hellgrün, steinhart und nahezu geruchslos, ist sie die Basis unseres Kaffees. Sie ist sehr reich an vielen verschiedenen Polyphenolen, einer Gruppe natürlicher Antioxidantien, die viele positive Effekte auf unseren Organismus haben. Erst nach vielen Verarbeitungsschritten ist sie breit für die Königsdisziplin: das Rösten.