Es ist eine gemeinsame Ausstellung von Bundeskunsthalle und Deutschem Museum. Und wenn man durch die Ausstellung schaut, hat man ein bisschen den Eindruck, da spiele eine Rockband mit einem klassischen Ensemble zusammen. Hier die Blitzanlage, da Bilder von Turner, hier die wuchtigen Magdeburger Halbkugeln, da eine zarte Wolkenskizze von Goethe, hier Skulpturen von Götterbildern, da eine Flasche Küstennebel. Aber wie man ja seit Deep Purple weiß: Fusion von Rock und Klassik kann hervorragend funktionieren. Und ganz viel Spaß machen. Und diese Ausstellung macht in der Tat viel Spaß. Ralph Burmester vom Deutschen Museum Bonn, der die Ausstellung zusammen mit Stephan Andrae kuratiert hat, ist besonders stolz auf die perspektivische Vielfalt der Ausstellung: In zwölf Themenräumen wird auf 1500 Quadratmetern in einem Tageslauf von der Morgendämmerung über Sonne, Luft und Meer am Vormittag, Nebel, Wolken, Regen und Wind am Nachmittag bis hin zu Sturm, Gewitter, Schnee und Eis am Abend erzählt. Und zwar aus den Perspektiven von Kunst, Wissenschaft und Technik. Hier gibt es „herausragende Exponate der Mona-Lisa-Klasse“ zu sehen, wie Burmester des nennt – zum Beispiel besagte Magdeburger Halbkugeln von Otto von Guericke, die das Deutsche Museum ersten Mal für diese Ausstellung auf Reisen schickt. Jene Halbkugeln, die 16 Pferde nicht auseinanderziehen konnten, nachdem die Luft aus ihnen herausgepumpt worden war: ein Meisterwerk zum Thema Luftdruck. Aber man sieht auch die Fußballschuhe, die das Wunder von Bern möglich machten, und Wolkenbilder von Gerhard Richter und John Constable, Skulpturen und Thermometer. Rund 450 Exponate von gut 100 Leihgebern haben die Kuratoren eingesammelt.