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Treffpunkt Kerschensteiner Kolleg! Familien der Deutschen Gesellschaft für das hochbegabte Kind (DGhK) Schleswig-Holstein besuchen das Kolleg fast jedes Jahr. Für Kinder zwischen 9 und 13 Jahren ist diese Ferienschule gedacht. Kleinere Geschwisterkinder dürfen schon mal mit, aber was ist mit denen, die für diese Veranstaltung zu groß geworden sind?
Als Kinder sind sie regelmäßig aus dem hohen Norden ins Deutsche Museum gereist und haben sich über die Kurse im Kerschensteiner Kolleg kennengelernt. Mittlerweile sind sie Jugendliche - eigentlich nicht mehr im passenden Kursalter - und hatten sich sehr gewünscht, nochmal eine Woche hier zu verbringen. Das Museum hat es möglich gemacht:  Jasmin (16), Tim (15), Joshua (14), Micha (14), Jenndrick (12), Jonas (16), Julia (15), Fabian (17) und Dennis (16) (v.l.), aus Kiel, Geesthacht, Husum oder St. Peter-Ording kannten sich von früheren Aufenthalten und hatten sich schon aufeinander gefreut. Das gemeinsame Interesse am Museum verbindet sie. Alle zusammen gerechnet, waren sie 41 mal im Museum, auch in den Ferien und privat mit ihren Familien extra angereist. 
Zwischen Bildung im Museum und Austausch in der Gruppe sei das Kolleg eine prima Klammer. Eine Auszeichnung, sagen Micha und Dennis, sei es im Kolleg zu wohnen, in so einer lebendigen Einrichtung, man sei praktisch mittendrin im Museum. Wäre man in einer Jugendherberge, würde man nicht jeden Tag aus Spaß und Interesse ins Museum gehen, wie man das vom Kolleg aus ganz selbstverständlich tut. Und weil man so nah dran ist, bekommt man auch alles mögliche Neue mit, Pläne, Veränderungen, neue Ausstellungen. Man fühlt sich, als würde man dazu gehören.
Jasmin findet toll, dass das Museum etwas für jede Altersgruppe bietet: Texte lesen, Exponate ausprobieren und wer mehr wissen will, kann sich vertieft informieren. Auch die meisten Ausstellungen seien schön gestaltet und selbst in der Umbauphase gäbe es viel zu sehen. Bei Führungen dürfe man Fragen stellen und Wünsche äußern. „Dass das Ausstellungspersonal fachlich so kompetent ist und nicht nur Exponate bewacht, das gibt es sonst nirgends“, schließt Joshua gleich an, und dass Kinder und Jugendliche ernst genommen werden, dass man auf ihre Fragen eingeht, sei nicht selbstverständlich!  „Vieles bei dem man in der Schule nicht aufgepasst hat, begegnet einem hier in so anschaulicher Weise wieder, dass man es nicht mehr vergisst“ freut sich Fabian. Dennis mag am liebsten die Sonderausstellungen, weil sie aktuelle Themen aufbereiten. Auch er findet die Umbauphase nicht schlimm, schließlich funktionieren die meisten Multimedia-Stationen und man würde auch Nachbesserungen sehen. Michas Lieblingsausstellungen sind die Informatik und die Mikroelektronik. Exponate wie die Zuse und die Telefonanlage mit dem Fräulein vom Amt findet er einzigartig und wünscht sich, dass sie weiterhin ausgestellt bleiben. Damit man Mikroelektronik besser versteht, sollte man zuvor etwas Elektrotechnik zeigen, meint er. Das würde ihm als Brücke fehlen. Und obwohl die Physik optisch eine eher alte Ausstellung ist, und obwohl Quanten-, Atom- und Teilchenphysik sehr vermisst werden, vor allem von Joshua, gefällt sie fast allen ausnehmend gut, weil man so Vieles ausprobieren kann.

Lieblingsexponate/-ausstellungen:

  • Jasmin: Planetarium
  • Dennis: Physik und Bergwerk
  • Julia: Pharmazie
  • Fabian: Physik, Astronomie, Ehrensaal
  • Micha: Informatik, Mikroelektronik, Starkstromvorführung
  • Tim: Informatik
  • Joshua: Physik, Telekommunikation, Informatik, Elektronik (Elektronik ist eine neue Dauerausstellung, die ab 2019 gezeigt wird)
  • Jonas: Physik, Modelleisenbahn (die Modellbahnen fahren wieder ab 2019)
  • Jenndrick: Physik, Planetarium

Autor/in

Christine Füssl-Gutmann.

Christine Füssl-Gutmann

Christine Füssl-Gutmann leitet das Kerschensteiner Kolleg im Deutschen Museum, Begegnungsstätte für Naturwissenschaft- und Technikbegeisterte, Nullsterne-Hotel mit Nachts-im-Museum-Flair. Mit Unterstützung der ExpertInnen des Museums und der Anschaulichkeit der Ausstellungen werden im Kolleg Fortbildungsprogramme und Studienaufenthalte organisiert, für insgesamt ca  1800 bis 2000 TeilnehmerInnen pro Jahr.

Ihr Tipp für einen Besuch im Deutschen Museum: Vorführung „Mikroskopisches Theater“ im Zentrum Neue Technologien. Gäbe es keine Mikroskope, was würden wir alles nicht wissen! Das hochauflösende Raster-Elektronenmikroskop erschließt eine ganz neue Welt im Kleinen: Was ein Bärtierchen kann, wie schön Radiolarien sind, wie Kieselalgen aus der Isar aufgebaut sind...