Bei also markant schlechten Wetterbedingungen war die Adolph Bermpohl am frühen Abend des 23. Februars 1967 damit beschäftigt, der dreiköpfigen Besatzung des niederländischen Fischkutters Burgemeester van Kampen zu Hilfe zu eilen; nur acht Seemeilen nördlich von Helgoland drohte der Fischerkutter zu sinken. Da die Adolph Bermpohl in der groben See die Besatzung des Fischkutters unmöglich direkt hätte abbergen können, wurde das Tochterboot des Rettungskreuzers, die Vegesack, über die Heckklappe zu Wasser gelassen. Der Vegesack gelang es, die drei niederländischen Seeleute sicher abzubergen. Da es in der groben See aber vollkommen undenkbar war, das Tochterboot wieder auf die Adolph Bermpohl zu ziehen, fuhren Tochter- und Mutterschiff nebeneinander im Geleit fahrend, in Richtung des sicheren Hafens von Helgoland. Gegen 18.30 Uhr setzte die Mannschaft der Adolph Bermpohl noch eine Funkmeldung ab, welche den Seenotfall der Burgemeester van Kampen für sicher beendet erklärte. Danach wurde es still um die Seenotretter. Erst am folgenden Tag wurde die Adolph Bermpohl dreizehn Seemeilen südöstlich von Helgoland seetüchtig treibend gefunden – nur leicht beschädigt, mit einer laufenden Maschine, aber ohne Besatzung. Später fand man auch das Tochterboot, die Vegesack; menschenleer, kieloben (kopfüber) treibend, nur fünf Seemeilen westlich des Mutterschiffes.