Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurde der Sprechapparat genau untersucht und dokumentiert. Mit den gewonnenen Daten wurde ein dreidimensionales CAD-Modell erstellt. Auf dieser Grundlage wurde eine genaue Replik gefertigt, daran waren verschiedene Werkstätten des Deutschen Museums und Wissenschaftler beteiligt. Die Replik gibt erstmals Aufschluss über die Funktionsweise des Apparats und dessen Funktionsumfang. Können mit ihm ganze Sätze hervorgebracht werden, wie es in anderen Schriften heißt, oder nur einzelne Wörter wie „Mama“, „Papa“ und „Oma“? Versuche dazu sind am Original nicht möglich, nun konnte experimentiert und dabei zahlreiche neue Erkenntnisse gewonnen werden. Mit der Replik steht nun ein Forschungs- und Demonstrationsobjekt zur Verfügung. Ein weiterer Forschungsstrang beschäftigt sich mit der Zuschreibung an Wolfgang von Kempelen sowie der Einordnung in den historischen Kontext. Kempelen oder Nicht-Kempelen lautet eine oft gestellte Frage. Ist der Apparat von Kempelen gebaut worden oder handelt es sich um einen Nachbau oder gar eine Zusammenstellung von Teilen verschiedenen Alters? Recherchen in Archiven und der Literatur sowie Materialuntersuchungen brachten neue Erkenntnisse, auch die, dass es eine weit größere Zahl von Nachbauten nach Kempelen gab als bisher angenommen, die aber – von einer Ausnahme abgesehen – nicht erhalten sind. Anlass für die Forschung war die neue Dauerausstellung Musikinstrumente, in der ab 2019 Original und Replik des Sprechapparats gezeigt werden sollen – idealerweise mit einem Objektschild, das die Frage der Autorschaft klärt.