„Die Sprache ist ja für diese Menschen eine der größten Hürden“, sagt Ronald Göbel. Der wissenschaftliche Mitarbeiter hat bereits vergangenen Herbst mit einer Reihe engagierter Kollegen das neue Führungsprojekt angestoßen. Von der Idee, dass sich auch das Deutsche Museum für die Integration Geflüchteter einsetzt, war auch der Freundes- und Förderkreis (FFK) des Hauses leicht zu begeistern. So konnten mit Mitteln des FFK inzwischen Mitarbeiter des Ausstellungsdienstes in interkultureller Kommunikation geschult werden. Außerdem werden die Kollegen in Museumsführungen für „Zweitsprachlernende“ fortgebildet und mit FFK-Geldern auch Materialien für die Führungen finanziert.
Erste praktische „Anwendungen“ gab es dann im Frühjahr, als die Programme zunächst nur für Gruppen mit minderjährigen Flüchtlingen gestartet sind. Für die Zeitschrift „Kultur & Technik“ hatte Monika Czernin schon in Ausgabe 2/2016 von der Flüchtlingsarbeit im Deutschen Museum berichtet. In ihrem Artikel „Integration setzt Ankommen voraus“ (S. 56) zitiert sie Antje Eberhard vom Verein Gesellschaftliche Projekte e. V., die über die Jugendlichen sagt: „Wenn wir nicht mit ihnen Rad fahren oder ins Museum gehen, dann kommen sie gar nicht richtig in unserer Gesellschaft an. Doch das ist die Voraussetzung, damit sie sich mit unseren Werten und Normen überhaupt auseinandersetzen können.“ Und weil das nicht nur für unbegleitete Minderjährige, sondern für alle Geflüchteten gilt, wurde das Projekt inzwischen ausgeweitet.