Der Albarello mit der Inv.-Nr. 45833 kam 1916 als Stiftung einer Münchner Apothekerswitwe in die Sammlung des Deutschen Museums. Sie schrieb »Ich besitze Apothekengefäße, wie sie im Deutschen Museum noch nicht vorhanden sind, aus einer spanischen Apotheke, alt, blau-weiß, mit Inschrift. Gerne würde ich dem D. Museum 6 St. schenken.« Tatsächlich stammt dieser Albarello aus Katalonien, er datiert ungefähr auf die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts. Er hat eine schlanke Form mit eingezogenem Hals und Fuß, und zeigt ein kobaltblaues Landschafts- und Pflanzendekor mit diagonalem Schriftband, auf dem ein großer stämmiger Hase sitzt und neckisch herabblickt. Der Schriftzug »Nux Cupressi« zeigt an, dass das Gefäß für die Lagerung von Zypressennüssen gedacht war. Diese sind etwa so groß wie Haselnüsse und haben einen bitteren Geschmack. Sie wurden gepulvert in Aufgüssen verwendet und sollten blutstillend und entzündungshemmend wirken.
Der zweite Albarello trägt die Inv.-Nr. 61196-T2 und kam 1928 ins Museum. Es ist etwa 25 cm hoch und überrascht uns gleich mit zwei kleinen Hasen!
Auf hellgrauer Glasur bemalt in Blau, Konturen in Manganviolett, sind auf der Schauseite zwei Hasen dargestellt, die eine große Blume einrahmen, umgeben von herabhängenden Blütenzweigen. Dieses Gefäß entstand in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts im italienischen Städtchen Laterza im südlichen Apulien. Charakteristisch hierfür sind die Schrägstrichborte und Bänder am Halsansatz und am Ablauf, aber auch die Art der Tierdarstellung.