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Ein bisschen sieht es aus, als würden in der Luftfahrthalle die Formel-1-Rennwagen für die kommende Saison präsentiert. Unter weißen Tüchern zeichnen sich die Silhouetten von zwei Fahrzeugen ab, die als Boliden durchgehen würden. Aber es sind keine Formel-1-Fahrzeuge, obwohl sie durchaus hohe Geschwindigkeiten erreichen. Doch ihr Antrieb ist spektakulärer als der in der Formel 1: Unter den Tüchern verbergen sich der Raketenwagen Rak 7 und der Raketenschlitten Valier Rak Bob 2. Die Verpackung bietet Schutz beim Transport vor Wind und Wetter beim Umzug der beiden Raketenfahrzeuge in das Verkehrszentrum des Deutschen Museums.

Transport mit viel Fingerspitzengefühl

Das Deutsche Museum wird derzeit von Grund auf modernisiert. Ein Teil der Ausstellungen wird geräumt, damit das Ausstellungsgebäude saniert und auf den neusten technischen Standard gebracht werden kann. Das betrifft auch die Luft- und Raumfahrt. Diese Ausstellungen werden derzeit völlig neu konzipiert und 2019 wieder eröffnet. Ausgewählte Exponate sollen für unsere Besucher auch in der Zwischenzeit sichtbar bleiben. Da Rak 7 und Valier Rak Bob 2 zwar wegen ihres Antriebs in der Raumfahrtausstellung stehen, aber auch Fahrzeuge sind, lag es nahe, sie bis 2019 im Verkehrszentrum auszustellen. So wie ausgewählte Flugzeuge für die Dauer der Modernisierungsarbeiten in die Flugwerft Schleißheim gebracht worden sind, um dort weiter ausgestellt zu werden. (Im Blog haben wir auch darüber berichtet: Umzug für Fortgeschrittene, Teil 1)

Das Deutsche Museum wird derzeit von Grund auf modernisiert. Ein Teil der Ausstellungen wird geräumt, damit das Ausstellungsgebäude saniert und auf den neusten technischen Standard gebracht werden kann. Das betrifft auch die Luft- und Raumfahrt. Diese Ausstellungen werden derzeit völlig neu konzipiert und 2019 wieder eröffnet. Ausgewählte Exponate sollen für unsere Besucher auch in der Zwischenzeit sichtbar bleiben. Da Rak 7 und Valier Rak Bob 2 zwar wegen ihres Antriebs in der Raumfahrtausstellung stehen, aber auch Fahrzeuge sind, lag es nahe, sie bis 2019 im Verkehrszentrum auszustellen. So wie ausgewählte Flugzeuge für die Dauer der Modernisierungsarbeiten in die Flugwerft Schleißheim gebracht worden sind, um dort weiter ausgestellt zu werden. (Im Blog haben wir auch darüber berichtet: Umzug für Fortgeschrittene, Teil 1.

Reise in die neue Heimat

Beim Transport der Exponate ist äußerste Behutsamkeit angesagt. Die wertvollen, unersetzliche Unikate müssen fachmännisch behandelt werden, gerade beim Transport. Dazu werden sie auf speziell angefertigte Holzpaletten gesetzt und abgedeckt, damit sie auch auf dem kurzen Weg durch die Luft zwischen dem Ausstellungsgebäude und dem Lkw auf der Uferstraße keine Feuchtigkeit abbekommen. Ein Kran hebt die Exponate auf ihren Holzpaletten aus der Halle und bugsiert sie millimetergenau auf den Lkw. Wie auf Bestellung hört beim Transport des ersten Exponats der Schneefall auf - und die Sonne kommt raus. Ohne Komplikationen geht die Strahlturbine „Rolls-Royce Nene 103“ in die Lüfte und wird in dem Lastwagen abgesetzt – ebenso wie die restlichen Kraftmaschinen. Die beiden Raketenfahrzeuge gehen gesichert auf die Reise ins Verkehrszentrum. Dort sollten Sie die beiden unbedingt besuchen. Die weißen Tücher sind inzwischen entfernt und Sie können die einmaligen Ausstellungsstücke aus der Frühzeit des Raketenzeitalters ganz genau betrachten. 

Max Valier – ein Raketenpionier

Raketenwagen und –Bob stammen beide von Max Valier. Er war nicht nur Astronom und Schriftsteller – sondern gilt auch als Wegbereiter der Raketentechnik. Als einer der  Ersten in Europa forschte er an Flüssigtreibstoffen für Raketentriebwerke. Und er führte seine Erfindungen öffentlich vor – wie den Rak Bob 2 auf dem zugefrorenen Starnberger See. Am 9. Februar 1929 erreichte der aerodynamisch verkleidete Holzschlitten, angetrieben von 18 mit Schwarzpulver gefüllten Raketen, die unglaubliche Geschwindigkeit von 400 Stundenkilometern. Zuletzt forschte Max Valier am Rak 7. Der mehrfach umgebaute Raketenwagen diente zur Vorführung eines kleinen Motors, der mit einer Kombination aus flüssigem Sauerstoff und Alkohol angetrieben wird. Seine Forschungen brachten Valier aber letztlich auch den Tod: Bei einem Probelauf explodierte ein von ihm entwickelter  Motor - Valier wurde von Metallsplittern getroffen und starb im Alter von nur 35 Jahren. Sein Vermächtnis aber bleibt – und wird im Deutschen Museum ausgestellt.

Autor/in

Franziska Marquardt

Franziska Marquardt ist Praktikantin in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Museums. Momentan studiert sie Vergleichende Kulturwissenschaft im Master an der Universität Regensburg.

Ihr Tipp für einen Besuch im Deutschen Museum: Den Fingerabdrücken unserer Menschheit auf die Spur kommen! Die Sonderausstellung Willkommen im Anthropozän erklärt den Begriff und das Konzept des Zukunftsthemas Menschenzeitalter anhand alltagstauglicher und allgemeinverständlich Beispiele. Eine Selbstreflexion der eigenen Lebensweise ist garantiert!