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Piloten haben seinen Namen ständig vor Augen: Ernst Waldfried Josef Wenzel Mach. Ein Mach-Meter ist heutzutage in jedem Verkehrsflugzeug zu finden. Das Instrument misst die sogenannte Mach-Zahl, die die Geschwindigkeit im Verhältnis zur Schallgeschwindigkeit beschreibt. Der Mann, nach dem diese dimensionslose physikalische Einheit benannt wurde, starb heute vor genau 100 Jahren in Vaterstetten. Ernst Mach zählt zu den kreativsten Forschern seiner Zeit. Nach Stationen in Wien und Graz lehrte er von 1867 bis 1895 Physik an der Universität Prag und wechselte dann auf eine Professur für Philosophie in Wien. Seine wissenschaftliche Tätigkeit zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Breite aus. Neben physikalischen Forschungen betrieb er sinnesphysiologische und physikhistorische Studien. Mit seiner Kritik an der Mechanik Newtons ebnete Mach den Weg zur Relativitätstheorie und wurde so zum Vordenker Albert Einsteins.
Im Archiv des Deutschen Museums befindet sich seit 1998 der Nachlass des bedeutenden Physikers, Philosophen und Wissenschaftstheoretikers. Die größten Teile bilden die Korrespondenzen (2729 Briefe) und die Sammlung der Publikationen. Ein wertvoller Fundus sind dazu 942 Fotoplatten, 53 Notizbücher und zahlreiche Dokumente zur persönlichen Biografie Ernst Machs. Seine Aufnahmen – vom Achromatischen Objektiv bis zum Zylinder – sind auch in unserem Online-Archiv einsehbar. Ganz aktuell wurde der Bestand jetzt sogar noch erweitert: Das Archiv des Deutschen Museums konnte vom Philosophischen Archiv der Universität Konstanz weitere sieben Regalmeter mit Material von und zu Ernst Mach und seinen Söhnen Ludwig und Felix übernehmen. Darunter sind Korrekturfahnen zu verschiedenen Publikationen Ernst Machs, Typoskripte, Familienkorrespondenz, weitere Fotos von ihm selbst und ihm gewidmete Porträtaufnahmen von Zeitgenossen. Außerdem Familiendokumente, Patente und Korrespondenz von Ludwig Mach sowie Aquarelle, Gemälde und Zeichnungen von Felix Mach.

Das Deutsche Museum plant für November 2016 eine Ausstellung „Licht und Schatten“, welche die Wechselwirkung von Vater und Sohn thematisieren wird. Dabei sollen auch Dokumente aus der Neuerwerbung gezeigt werden.

Autor/in

Sabine Pelgjer

Hat nach dem Studium der Kunstgeschichte bei verschiedenen Tageszeitungen gearbeitet, zuletzt als Chefin vom Dienst bei der Münchner tz.

Ihr Tipp für einen Besuch im Deutschen Museum: Mit Spaß rechnen! Auch wenn man an Mathematik aus Schulzeiten vielleicht nicht die besten Erinnerungen hat – in unserer Ausstellung findet jeder schnell einen Draht zur „Kunst des Lernens“, wofür der Begriff aus dem Altgriechischen steht. Mit vielen Spielen, wunderschönen Instrumenten und Modellen oder faszinierenden optischen Täuschungen werden Dimension, Perspektive und Symmetrie leicht begreifbar.

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