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Von Gerhard Filchner

In den Jahren nach der Eröffnung initiierte der damalige Hauptabteilungsleiter Werner Heinzerling eine Reihe von Kunstausstellungen in der Flugwerft Schleißheim. 1993 zeigten zwölf Künstlerinnen und Künstler der Bildhauerklasse  von Prof. James Reineking unter dem Titel „Kunstflug“ Arbeiten zu dem Thema „Luftfahrt/Fliegen“. Die Arbeiten entstanden speziell  für diese Ausstellung, sie wurden gezielt den Flugzeugen in den damals luftig bestückten Ausstellungshallen gegenübergestellt. Eine der Arbeiten mit dem Titel „Ommatidien“ der heute in Berlin lebenden Bildhauerin  Claudia von Funke kehrte jetzt als Dauerleihgabe wieder an den alten Ausstellungsort zurück.

Die noch heute gültigen Beweggründe für die Kunstausstellungen führte Werner Heinzerling im Ausstellungskatalog aus: „…Die direkte Konfrontation der Skulpturen mit den prominenten Flugobjekten des Museums im anspruchsvollen architektonischen Rahmen der Flugwerft bietet für die Besucherinnen und Besucher vielfältige Anreize und Möglichkeiten zu einer vertiefenden Auseinandersetzung mit der Zielen, Mitteln und Folgen der Flugtechnik. Das Deutsche Museum sieht diese Ausstellung von Werken junger Künstler in der Flugwerft als willkommene Bereicherung und Ergänzung der Luftfahrtausstellung und als weiteren Schritt zur Gestaltung eines lebendigen Museums.“

Der Titel der Arbeit „Ommatidien“ leitet sich ab von den Einzelaugen, aus denen die Facettenaugen von Insekten zusammengesetzt sind. Andrea Lucas, Forschungsinstitut, beschrieb in ihrem Katalogbeitrag die ausgestellten Arbeiten  und stellte Bezüge zwischen Naturwissenschaft, Technik und Kunst her: „…Natürliche, der Natur entnommene Konstruktionsprinzipien liegen der Arbeit von Claudia von Funcke zugrunde. Die als Viertelkreis angelegte komplexe Lichtskulptur – aus Eisen und verschmolzenen Flaschenscherben – ist Radarantenne und Insektenauge zugleich. Radarantennen strahlen stark gebündelte elektromagnetische Wellen in kurzen Impulsen in den Raum, werden vom Objekt reflektiert und in den Impulspausen von derselben Antenne wieder empfangen. Insekten besitzen ein Mosaikbild erzeugendes Facettenauge, in dem lichtempfindliche Rezeptoren durch unterschiedliche Strahlungsintensitäten und Polarisierungsgrade die Himmelshemisphäre in Koordinaten einteilen. Beide Systeme dienen der Ortung, Orientierung. Signale werden empfangen und eingeordnet – in Technik und Natur.“

Es wird bereits ein weiteres Kunstwerk ausgestellt: "Ohne Titel" von Thomas Kroiher, aus dem Jahr 1993.

Autor/in

Gastblogger

Immer wieder schreiben Gäste im Blog - Informationen zu diesen Autorinnen und Autoren finden sich im jeweiligen Beitrag. Als Gastblogger schrieben in letzter Zeit: <link 12873 - internal-link-new-window "Opens internal link in new window">Jutta Schlögl</link> war als Physik-Ingenieurin im Bereich Technische Entwicklung tätig und ist seit 2007 wissenschaftliche Mitarbeiterin des Deutschen Museums. Sie leitet das Projekt Experimentier-Werkstatt.Dorothea Föcking ist Hamburger Abiturientin und macht ein zweimonatiges Praktikum im Vorbereitungsteam der Sonderausstellung "Anthropozän". Ihr Tipp für einen Besuch im Deutschen Museum: Bei einem Museumsbesuch sollte man unbedingt Halt in der <link 81 - more>Pharmazie-Ausstellung</link> machen, um in das Innere der riesigen, gemütlichen Zellnachbildung zu schauen.