Direkt zum Seiteninhalt springen

von

Auf Einladung des Freundeskreis Dornier Museum trafen sich die Protagonisten des Do 31 V/STOL- Erprobungsteams am 12. Dezember 2014 in der Flugwerft Schleißheim. Unter dem Motto „50 Jahre erste Schwebeflüge Senkrechtstarter Do 31“ tauschten sie Erinnerungen an eine spannende Epoche ihres Berufslebens aus. Die Abkürzung V/STOL steht für Vertical / Short Take off and Landing, dahinter steckt das sicherlich einmalige Experimentalprogramm eines Transportflugzeuges der „20 t - Klasse“ mit senkrecht Start- und Landeeigenschaften. Es wurde in den 1960er Jahren im Auftrag der Bundesregierung an die Firma Dornier in Oberpfaffenhofen vergeben.
Das Treffen war für die Besucher der Flugwerft Schleißheim und für alle Beteiligten des damaligen Flight Test Teams ein besonderes Ereignis, da der damalige Cheftestpilot Drury W. Wood als Ehrengast extra aus den USA der Einladung gefolgt war. In hohem Alter, dabei aber sehr rüstig stieg Herr Wood wie selbstverständlich in das Cockpit der Do 31- E3 ein und nahm Platz im linken Flugzeugführersitz - an seinem alten Arbeitsplatz. Er scherzte: „Wow, very complicated in here, who flew this thing?“ (In etwa: Wow, sieht ganz schön kompliziert aus, wer konnte so ein Ding denn fliegen?) Kurzum - für alle war die Veranstaltung ein Riesenspaß!

Hier ein kurzer Steckbrief des damaligen Erprobungsablaufs:

Juli 1963 Festlegung des Experimentalprogramms April 1964 Erster Flug des Reglerversuchgestells (insgesamt 243 Flüge) Januar 1967 Erster Flug des Schwebegestells (insgesamt 31 Flüge) Februar 1967 Erster Flug Do 31 – E1 aerodynamische Erprobung (insgesamt 103 Flüge) 14. Juli 1967 Erster Schwebeflug Do 31 – E3 (insgesamt 154 Flüge) 28. Februar 1968 Die erste Platzrunde mit Senkrechtstart und Senkrechtlandung Mai 1969 Drury Wood und Dieter Thomas stellen mit der Do 31-E3 einige FAI-Rekorde in der Klasse für Senkrechtstarter (H) auf. Oktober 1969 Ende des Erprobungsprogramms
Die Dornier Do 31 ist weltweit das einzig gebaute Transportflugzeug, das senkrecht starten und landen kann. Eine Serienfertigung erfolgte nicht, lediglich zwei Prototypen dienten von 1967 bis 1969 als Experimentalflugzeuge zur Erforschung und Erprobung von Senkrechtstart und –landung. Zu dieser Zeit ging man davon aus, dass bei einem überraschenden Atomschlag alle Flugplätze untauglich würden und Flugzeuge auf provisorischen vorbereiteten Plätzen stationiert sein müssen. Später änderte sich die militärische Strategie, Sicherheitsrisiken, der hohe Kraftstoffverbrauch und die Lärmentwicklung dieser Flugzeuge standen einer Fortführung der Programme entgegen. Heute ist die Do 31 eines der Premium Exponate in der Flugwerft Schleißheim. Die Besucher können die Do 31 auch von innen betrachten – hineinschauen lohnt sich! Weiterlesen: Do 31 E-3 bei Sammlungen Do 31 E-3 für Jugendliche erklärt auf dem Erfinderpfad Luftverkehr

Autor/in

Gastblogger

Immer wieder schreiben Gäste im Blog - Informationen zu diesen Autorinnen und Autoren finden sich im jeweiligen Beitrag. Als Gastblogger schrieben in letzter Zeit: <link 12873 - internal-link-new-window "Opens internal link in new window">Jutta Schlögl</link> war als Physik-Ingenieurin im Bereich Technische Entwicklung tätig und ist seit 2007 wissenschaftliche Mitarbeiterin des Deutschen Museums. Sie leitet das Projekt Experimentier-Werkstatt.Dorothea Föcking ist Hamburger Abiturientin und macht ein zweimonatiges Praktikum im Vorbereitungsteam der Sonderausstellung "Anthropozän". Ihr Tipp für einen Besuch im Deutschen Museum: Bei einem Museumsbesuch sollte man unbedingt Halt in der <link 81 - more>Pharmazie-Ausstellung</link> machen, um in das Innere der riesigen, gemütlichen Zellnachbildung zu schauen.