Am Anfang stand Recherchearbeit: In welchem Zustand kam das Boot ans Deutsche Museum? Wie muss der Kokosfaden um die Planken geknüpft werden? Mit welchem Material? Wie kann man das Boot so restaurieren, dass Oruwa in den Zustand des Beginns ihres zweiten Lebens als Museumsexponat zurückgesetzt wird, doch die Spuren dieser Arbeiten als Maßnahme aus dem Jahr 2014 für zukünftige Restaurations-Arbeiten kenntlich und auch reversibel sind? Auch wenn es sich nicht im eigentlichen Sinn um eine Restaurierung des Bootes handelt, sondern nur notwendige Reparaturen ausgeführt werden, gehört es sich nach heutigen musealen Standards, dass die Arbeiten dokumentiert werden. Der ursprünglich verwendete Faden war aus Kokosfaser, die neue Naht wird mit einem Hanffaden gemacht, den die Malerwerkstatt vorher so patiniert hat, dass er farblich nicht hervorsticht. Das Boot kam ursprünglich mit zwei Segeln aus Padanusblättern ans Museum. Diese wurden in den 1970er Jahren in ein Stoffsegel getauscht. Den Unterlagen des Museums lässt sich entnehmen, dass damals ein Münchner Bürger "(...) gebeten wurde auf seiner nächsten Reise nach Ceylon für uns ein Ersatzsegel zu beschaffen (…) Er hat nun ein solches Segel mitgebracht, möchte aber an Stelle seiner Auslagen hierfür ein Exponat aus dem Depot". Heute wäre ein solches Tauschgeschäft unter keinen Umständen mehr denkbar. Damals – die Zeiten ändern sich – wurde eine Lösung gefunden: "Wir haben eine Mignon-Schreibmaschine angeboten, mit der er zufrieden wäre. Bei der Mignon handelt es sich um einen sehr häufigen Maschinentyp, von dem 10 Stück im Besitz des DM sind (…)" [Zitate aus einer internen Mitteilung des Deutschen Museums aus dem Jahr 1976].