Letztes Jahr waren alle Mitarbeiter des Deutschen Museums ganz offiziell aufgerufen, ihre "Lieblingsobjekte" zu nennen. Ich wollte mich unbedingt an dem Projekt beteiligen, fand aber dann die Zeit nicht… Gemeldet haben sich jedoch ehrenamtliche Mitarbeiter, Seniorinnen und Senioren, die in ihrer freien Zeit ganz freiwillig im Deutschen Museum arbeiten. Viele haben Spannendes zu den Objekten zu erzählen, biographische Verbindungen, persönliche Geschichten, denen Hannah gerade nachgeht. Daraus werden unter anderem Führungen entwickelt, die diese ehrenamtlichen Mitarbeiter am Familientag am 9. Februar für Kinder anbieten. Ob sich da wohl eine demografische Chance auftut? "Kinder erleben Objekte anders, direkter und unmittelbarer", sagt Hannah. Und um das zu testen, sind am 29. Januar, also nächsten Mittwoch um 15.30 Uhr Kinder aufgerufen, ins Deutsche Museum zu kommen und sich vor, hinter oder unter ihren Lieblingsobjekten fotografieren zu lassen. Dabei kommt man unweigerlich ins Gespräch, denn: was spricht Dich an?
Das frage ich auch Hannah, und die muss lachen, weil sie noch gar nicht darüber nachgedacht hat, was eigentlich ihr Lieblingsobjekt ist. Und auf der Suche nach dem Lieblingsstück erfahre ich eine ganze Menge über sie. Nach längerem in-sich-Gehen wählt Hannah eine Abteilung aus, in der sie mehrere Lieblingsobjekte hat: die Zeitmessung. "Ich interessiere mich eigentlich gar nicht so für Naturwissenschaft und Technik", sagt sie und lacht wieder, "Aber ich mag das Museum, klar, sonst wäre ich ja gar nicht hier." Besonders gut gefällt ihr die Ausstellung Zeitmessung mit dem heimeligen Holzfußboden, von allen Seiten tönt es Tick-Tack und Klack-Klack. "Die hat eine ganz andere Ästhetik als die anderen Ausstellungen", findet sie. Am besten gefällt ihr eine Vitrine mit vergoldeten Tischuhren aus dem 16. Jahrhundert, die sehr filigran gearbeitet sind, mit vielen Details und großer Handwerkskunst. Das Lieblingsstück ist die Atlas-Uhr. "Es hat mich schon bei meinem ersten Besuch beeindruckt, wie der Atlas unter der Zeitlast gebeugt ist."