1963 zum 25. Jahrestag der Uranspaltung schreibt Lise Meitner:
"Die Entdeckung der Uranspaltung durch Otto Hahn und Fritz Strassmann hat ein neues Zeitalter in der Geschichte der Menschheit eröffnet. Die dieser Entdeckung zugrunde liegende wissenschaftliche Leistung scheint mir darum so bewundernswert, weil sie ohne jede theoretische Wegweisung auf rein chemischem Weg erreicht worden ist, sicher der überzeugendste Beweis für das erstaunliche neue Ergebnis. (…) Weniger eindeutig ist die weltumfassende Bedeutung des Spaltprozesses in seiner Ausnutzbarkeit für die ganze Menschheit zum Guten oder Bösen, wie es sie vorher nie gegeben hat. Als neue, fast unbegrenzte Energiequelle kann der Spaltungsprozeß bisher unerreichbar gewesene Verbesserungen in das Leben der Völker bringen, vor allem in den sogenannten unterentwickelten Ländern. (…) Viel weiter entwickelt hat sich leider bisher der dunkle Weg zum Bösen, der Wettlauf in der Konstruktion todbringender Waffen, die nicht nur den "Untergang des Abendlandes", sondern der ganzen Menschheit bedingen können. Wir wollen hoffen, dass schließlich Vernunft und Rechtsbewußtsein den falschen Weg ausschließen werden. Aber es gibt ein altes Sprichwort: "Es ist schon später, als Du denkst."
(Aus: Lise Meitner, Erinnerungen an Otto Hahn. Mit Beiträgen von Mitarbeitern und Weggefährten. Herausgegeben von Dietrich Hahn. Stuttgart 2005. (In der Bibliothek des Deutschen Museum zu finden. (Link zum Opac))
- Der "Hahn-Meitner-Straßmann-Tisch" wird derzeit in der Ausstellung Museumsgeschichte gezeigt.
- Weiterlesen im Web und O-Ton von Otto Hahn auf den Sammlungsseiten.
- Blogbeitrag Ein Meisterwerk zieht um beschreibt, wie der Arbeitstisch innerhalb des Museums vom Staub der Geschichte befreit und umgezogen wurde.