Direkt zum Seiteninhalt springen

von

Das in der Flugwerft Schleißheim ausgestellte Militärflugzeug Tornado war zuletzt 2007 und 2008 in Afghanistan zu Aufklärungszwecken eingesetzt. Die für die Aufklärung notwendige Kameratechnik ist in einem separaten Behälter unter dem Flugzeug angebracht. Dieser sogenannte Recce Pod (Reconnaissance: dt. Aufklärung) konnte jetzt vom Deutschen Museum erworben werden und wurde am 26. September 2013 in der Flugwerft übergeben.

Die hochauflösenden Luftbildkameras (ZEISS KS-153) belichten noch konventionell einen entsprechenden Film, der nach dem Flug entwickelt und dann erst für die weitere Verwendung digitalisiert wird (Naßfilmverfahren).
Ein ebenfalls im Recce Pod befindlicher Infrarot-Scanner muss erst noch von den US-amerikanischen Behörden freigegeben werden, bevor er bei uns ausgestellt wird.
Auf dem ausgestellten Behälter ist der Begriff "Marine" aufgemalt, denn die Recce Pods wurden zunächst nur bei der Marine, erst später durch die Luftwaffe eingesetzt. Der Recce Pod wird heute nur noch vom Aufklärungsgeschwader 51 in Jagel, Schleswig-Holstein verwendet.

Bekannt wurden die Aufklärungs-Tornados in der Öffentlichkeit durch zivile Einsätze (Amtshilfe), wie z.B. 2010 bei der Suche des zehnjährigen Mirco aus dem niederrheinischen Grefrath.
Der Erwerb des Recce Pod durch das Museum war kompliziert. Die entscheidenden Kontakte wurden von Frau Hedwig Sensen (Freundes- und Förderkreis Deutsches Museum e.V.) hergestellt. Tatkräftige Unterstützung gab es dann vor allem durch Herrn Reinl vom Beirat Diehl Stiftung & Co. KG. So konnte schließlich der offizielle Erwerb beim Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr erfolgen.

Bei Transport und Präsentation kam uns dann die Bundeswehr selbst mit ihrem Technischen Offizier Hauptmann Ley vom Aufklärungsgeschwader 51 zu Hilfe.

Autor/in

Matthias Knopp

Dr. Matthias Knopp ist ehemaliger Leiter der Hauptabteilung Luft-, Raum-, Schifffahrt und ehemaliger Kurator für die Ausstellung Raumfahrt. Er hat die nachweislich erste E-Mail aus dem Deutschen Museum verschickt und 1995 das Museum mit einer eigenen Webseite ins Internet gebracht.