Fragt man Franz Huber, den Leiter der Modellbauwerkstatt des Deutschen Museums, so hört man als erstes: Das geht nur in Teamarbeit! Kuratoren schaffen zeitgenössische Pläne und andere Quellen heran. In Zusammenarbeit mit der Malerwerkstatt und den Bildhauern entstehen Schritt für Schritt einzelne Teile: Meeresvögel und die beiden Forscher-Figuren werden modelliert, ein Smith Mikroskop wird als Modell nachgebaut, Bodenplatten werden verleimt und das Hintergrundgemälde angefertigt. Aus vielen, vielen Einzelteilen entsteht ein detailreiches und authentisches zoologisches Labor, an dem man sich, jetzt wo es fast fertig ist, gar nicht sattsehen kann. Der mitreisende Zoologe Willemoes-Sohm beschreibt das zoologische Labor auf der Challenger selbst in einem Brief vom 5. Februar 1873 an Professor Siebold in München, dessen Assistent er an der Münchner Universität war:
"…'Challenger' ist in der Tat mit einer kleinen reisenden Akademie zu vergleichen, deren Laboratorien und Bibliothek aufs beste ausgerüstet sind. (…) Was die Mikroskope anbelangt, so interessiert Sie vielleicht die getroffene Auswahl: Wir haben drei Hartnack, vier Merz, ein Winkel (Göttingen), ein Smith und Beck Binokularinstrument, ein Ross, ein Präpariermikroskop von Zeiss, einfache Mikroskope zum Präparieren und Lupen … Unsere feinen Münchener Pinzetten und Starnadeln habe ich natürlich auch hierher verpflanzt. …"
Den Reiz des Dioramas machen auch authentisch gearbeitete Details wie die Botanisiertrommeln und ein Set Harpunen aus, oder die Montierlupe nach historischem Vorbild oder die Blumenpresse, die im Diorama funktionstüchtig ist, doch auf der echten Challenger wegen Feuchtigkeitsproblemen nicht benutzt werden konnte. Jedes einzelne Detail wird immer wieder auf seine Wirkung der Echtheit hin überprüft, um am Ende jenen Eindruck von Authentizität zu vermitteln, die den Zauber des Dioramas ausmacht.