Direkt zum Seiteninhalt springen

von

Fragt mich jemand nach der Zukunft
kann ich nur mit den Schultern zucken
es gibt einhundert Bücher
viele Varianten
aber wenn unsere Zukunft so wird
wenn auch nur ein kleines Stück
dieser Geschichten wahr wird
eine Idee
eine Seite
ein Satz
wozu steh ich dann hier? (Julia Anton, 15)

Zehn Jugendliche begeben sich in den Osterferien im Deutschen Museum auf Entdeckungstour: Sie ergründen den Nanokosmos und die Welt der Robotik, sie diskutieren und schreiben über die Zukunft und die Rolle, die die Neuen Technologien darin spielen werden.

Das Ergebnis nach drei Tagen „Schreibwerkstatt Zukunftstechnologien“: Zehn spannende Zukunftsgeschichten, in denen z.B. ein Cyborg-Mädchen Aufständische tötet (und plötzlich Gefühle entwickelt), in denen die Gehirne der Menschen durch implantierte Chips direkt mit dem Internet verbunden sind, in denen Roboter die Macht über die Menschheit haben – oder einfach nur bei der Hausarbeit helfen. Die Frage „Was tun, wenn alles denkt?“, Motto des Osterferien-Workshops, stellt sich den Jugendlichen an allen drei Tagen: Bei der Führung mit Dr. Florian Breitsameter durch das Zentrum Neue Technologien, in der Diskussion mit Dr. Frank Dittmann darüber, was Intelligenz ist und wer oder was vielleicht eines Tages intelligenter sein könnte als der Mensch, und natürlich in den Geschichten, die am zweiten und dritten Workshoptag unter Anleitung von Gitta Gritzmann entstehen. Ich habe die Jugendlichen drei Tage lang begleitet und bin begeistert, mit wie viel Elan sie dabei waren und was für spannende und fantasievolle Science-Fiction-Geschichten dabei herausgekommen sind. Wenn die Nachwuchs-Autoren Recht behalten, stehen uns allerdings düstere Zeiten bevor… Textzitate „Stirb!“ Das ist das letzte, was eine verurteilte Person aus meinem Mund hört. Wie oft ich dieses Wort benutzt hatte, weiß ich schon nicht mehr. Zu viele, die ich in den Tod geschickt habe, zu viele, um sie zu zählen. Das ist meine Aufgabe, dazu wurde ich geboren, nein, dazu wurde ich gebaut. (…) Montag, 20.06.2050: Ich habe Angst. Wir alle haben Angst. Seit drei Wochen sind wir jetzt schon hier. Es ist dunkel, denn wir können es uns nicht leisten, das Licht einzuschalten. Sie würden es bemerken, das wäre unser Ende. Unseren Bunker erhellen nur ein paar Kerzen. Und das im Jahr 2050! Geräte, die mit elektrischem Strom arbeiten, können wir nicht verwenden, da die Roboter auf jede Art von elektrischer Energie sehr sensibel reagieren. Schon oft haben wir versucht, die Chips heraus zu operieren, doch es waren alles Fehlschläge. (…) So furios fangen die Geschichten, die in der Schreibwerkstatt entstanden sind, an. Die Erzählung rund um das Cyborg-Mädchen Ai Kagome, gleichzeitig Schülerin und eiskalte Killerin, hat Alexandra Paulus (15) geschrieben. In seinem Tagebuch aus dem Jahr 2050 entwirft Johannes Büchele (15) ein düsteres Szenario, in dem die Menschen durch Chips in ihren Gehirnen vernetzt sind und von Robotern überwacht werden. Wer wissen will, wie es weitergeht und ob sich die Zukunft doch noch zum Guten wendet, erfährt dies im Mai, wenn die Teilnehmer der Schreibwerkstatt ihre Geschichten in einer öffentlichen Abendveranstaltung vorstellen. Das genaue Datum wird auf unserer Website bekanntgegeben. Wer selbst Zukunftsgeschichten schreiben will, findet die Termine für die nächsten Schreibwerkstätten in den Pfingst- und Sommerferien ebenfalls.  Autorin: Petra Scheller

Autor/in

Gastblogger

Immer wieder schreiben Gäste im Blog - Informationen zu diesen Autorinnen und Autoren finden sich im jeweiligen Beitrag. Als Gastblogger schrieben in letzter Zeit: <link 12873 - internal-link-new-window "Opens internal link in new window">Jutta Schlögl</link> war als Physik-Ingenieurin im Bereich Technische Entwicklung tätig und ist seit 2007 wissenschaftliche Mitarbeiterin des Deutschen Museums. Sie leitet das Projekt Experimentier-Werkstatt.Dorothea Föcking ist Hamburger Abiturientin und macht ein zweimonatiges Praktikum im Vorbereitungsteam der Sonderausstellung "Anthropozän". Ihr Tipp für einen Besuch im Deutschen Museum: Bei einem Museumsbesuch sollte man unbedingt Halt in der <link 81 - more>Pharmazie-Ausstellung</link> machen, um in das Innere der riesigen, gemütlichen Zellnachbildung zu schauen.