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Über 19.000 Objekte, Bücher und Archivmaterialien aus Technik- und Wissenschaftsgeschichte: vernetzt, standardisiert und frei zugänglich. Zum Relaunch des Online-Portals Deutsches Museum Digital.

Vernetzt und standardisiert

Im neuen Portal Deutsches Museum Digital werden Bestände aus Objektsammlung, Archiv und Bibliothek vernetzt, um die vielfältigen Beziehungen untereinander sichtbar zu machen. So führt eine Suche nach Ernst Mach beispielsweise zu Publikationen in der Bibliothek, zum digitalisierten Nachlass im Archiv und zu Exponaten aus der Sammlung. Das Teilen und Verknüpfen von Daten geht dabei auch über das Deutsche Museum hinaus. Durch standardisierte Formate können Daten zu externen Partnern wie bavarikon, Deutsche Digitale Bibliothek, Europeana oder anderen Institutionen ausgespielt werden. Auch für die Vernetzung mit weiteren Datenbeständen in einem Semantic Web oder Linked Open Data sind die technologischen Voraussetzungen geschaffen.

Um das zu ermöglichen, nutzen wir etablierte Normen und Standards. Definierte XML-Datenformate wie LIDO (Sammlung), METS/MODS (Bibliothek) und EAD (Archiv) machen Daten maschinenlesbar, weiterverarbeitbar und austauschbar. Normdateien wie GND (Personen) oder GeoNames (Orte) ermöglichen weitergehende Vernetzung, während kontrollierte Vokabulare und Ontologien (CIDOC-CRM) für die inhaltliche Normierung der Metadaten sorgen.

Offene Daten, offene Lizenzen

Zudem werden die Bestände des Deutschen Museums für die Forschung und die interessierte Öffentlichkeit weltweit online verfügbar gemacht. Das Portal erreicht so auch Personen, die das Museum nicht besuchen können. Internationale BesucherInnen sehen das Portal auf Englisch und die neue Oberfläche ist barrierearm sowie für Smartphones optimiert. Bilder und Metadaten stehen großteils unter einer offenen Lizenz (CC-BY-SA) und können unter diesen Bedingungen unkompliziert weiterverwendet werden.

Suchen und finden

Damit Interessierte auch finden, was sie suchen, erlauben die Suchfunktion und Datenbankschnittstelle einfache und komplexere Anfragen. Basierend auf wissenschaftlichen Fach- und Materialthesauri können Suchergebnisse eingegrenzt werden, z. B. nach Fachgebieten, Stichworten, Orten, Personen oder Zeiträumen. So ist es zum Beispiel möglich, gezielt in den Sammlungen des Museums nach in München (Ort) im 19. Jahrhundert (Zeitraum) hergestellten Musikinstrumenten (Schlagwort) aus Holz (Material) zu suchen.

Außerdem kann man das Portal nach Kategorien (z. B. Meisterwerke, Entwicklungen der Nachkriegszeit, Siemens historisch) oder Fachgebieten (z. B. Luftfahrt, Musikinstrumente, Zeitmessung) durchstöbern. Auch derzeit nicht ausgestellte Objekte sind online weiterhin sichtbar, insbesondere während der derzeitigen Modernisierung des Deutschen Museums. Permalinks sorgen intern und extern für die dauerhafte Auffindbarkeit von Objekten unter einer bestimmten URL, unabhängig von technischen Veränderungen.

Nachhaltige Forschungsdateninfrastruktur

Im Hintergrund steht eine neue Forschungsdateninfrastruktur, die Daten aus Archiv, Bibliothek und Sammlungen online zugänglich macht. So werden z. B. die Datensätze der Sammlungen aus der internen Objektdatenbank MuseumPlus zum gängigen Format LIDO XML konvertiert. Ein zentraler Server spielt Daten und über 250 000 Bilder neben dem Portal an weitere Stellen wie die Hauptseite deutsches-museum.de oder unsere App aus. Dadurch müssen Daten nur noch an einer Stelle gepflegt werden und Änderungen werden automatisiert übernommen. Ein weiterer wesentlicher Baustein ist dabei die nachhaltige technische Umsetzung auf eigenen Servern im Deutschen Museum, die auf Open Source-Standards und -Tools setzt.

Ein digitales Fundament für die Zukunft

Das neue Online-Portal Deutsches Museum Digital wird unser Dreh- und Angelpunkt für alle zukünftigen Nutzungsszenarien für digitale Daten sein. Das Portal ist als nachhaltiges Fundament zu sehen, das stetig weiterentwickelt und um neue Funktionen ergänzt wird. Dasselbe gilt für den Datenbestand, der kontinuierlich um weitere Objekte, Archivmaterialien und Buchscans erweitert wird.

Durch offene Standards können Daten gefunden, vernetzt und ausgetauscht werden. So stehen sie der Öffentlichkeit und Forschung weltweit zur Verfügung. Aufbauend auf der Konvertierung und Aufbereitung der Daten sind zukünftig eine Vielzahl von Projekten denkbar, wie Datenvisualisierungen, ein Wissensgraph oder die semantische Vernetzung von Datenbeständen. Der zentrale Server für alle Metadaten und Medien kann von einer Vielzahl von Anwendungen abgefragt werden, z. B. auf Medienstationen in den Ausstellungen, in VR/AR-Szenarien oder auf Webseiten und Apps.

Autor/in

Team Deutsches Museum Digital

Das Online-Portal Deutsches Museum Digital präsentiert die Bestände der Objektsammlungen, des Archivs und der Bibliothek des Deutschen Museums und alles rund um die Digitalisierung in Museen. Es wendet sich als Wissensrepositorium zur Naturwissenschaft und Technik sowohl an die allgemeine Öffentlichkeit als auch an wissenschaftliche Nutzergruppen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.