Was uns ernährt, was uns antreibt, was uns verbindet und was uns wertvoll sein sollte: Tom Hegen hat die Luftbilder aus seiner Reihe „HABITAT“ in verschiedene Kapitel geordnet. Auf den ersten Blick sind da zunächst faszinierende Formen, strahlende Farben, gefällige Muster zu sehen. „Zucker fürs Auge“ nennt der Fotograf diese vordergründige Schönheit. „Ich arbeite gerne mit Ästhetisierung und Abstraktion“, sagt Hegen, „auch um die Betrachter zum Hinschauen zu verführen“. Denn wenn man dann etwas länger hinschaut und das Motiv – die Braunkohlegrube, die Straßenkreuzung oder die kahlen Bäume – erkennt, kommt fast automatisch das Nachdenken in Gang. Darüber, wie diese Landschaften entstanden sind. Darüber, welche Dimensionen die Eingriffe des Menschen auf die Umwelt haben.
„Die Aufnahmen von Tom Hegen passen gut in die Serie von Ausstellungen mit Luftbildern, die wir hier bereits gezeigt haben“, sagt Gerhard Filchner, der Leiter der Flugwerft Schleißheim. „Dabei hat jeder Fotograf einen anderen Zugang: Da war der Blick des Geologen, der des Archäologen und jetzt steht der Mensch in der Umwelt im Mittelpunkt.“ Allen gemeinsam ist dabei die Perspektive von oben: „Die Aussicht ist ja einer der Gründe, warum man überhaupt fliegt“, sagt Filchner.