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Röntgenpässe, wie wir sie heute kennen, gab es 1930 garantiert noch nicht. Andernfalls wäre dieser Taschenkinematograph - man könnte ihn auch despektierlich einfach Daumenkino nennen - wohl nie entstanden. Denn die Bildfolge, die einen Menschen beim Kauen und Schlucken zeigt, hat ganze Serien von Röntgenaufnahmen erfordert.  So viele, dass man sich bang fragt, ob für dieses Daumenkino seinerzeit ein Mensch an Krebs erkrankt ist und oder gar sein Leben lassen musste. Schließlich arbeiteten Röntgengeräte damals noch mit einer deutlich höheren Strahlendosis.
Das Röntgen-Daumenkino ist eins von 12000 Objekten, die derzeit aus dem Depot auf der Museumsinsel geholt werden. Sie werden sorgsam dokumentiert, fotografiert und verpackt, um dann in ein Außendepot gebracht zu werden. Die Räumung des Depots wird durch die Sanierungsarbeiten auf der Museumsinsel nötig. Auf diese Weise kommen Schätze aus der Sammlung des Museums ans Tageslicht, die normalerweise kein Besucher zu Gesicht bekommt.

Übrigens: Die Farbkarte in der Filmaufnahme dient dazu, die Farb- uns Tonwerte bei den digitalen Aufnahmen des Objekts exakt festzuhalten. Und wenn Sie mehr über das Sammeln und Bewahren im Deutschen Museum wissen wollen, können Sie auf den Sammlungsseiten weiterlesen.

Autor/in

Beräumungsteam

18 Restauratoren, Registrars, Fotografen und Transport-Mitarbeiter des Hauses sind derzeit auf der Museumsinsel im Einsatz, um 20.000 qm Ausstellungsfläche leerzuräumen. Im Herbst 2016 beginnen die Bauarbeiten. Bevor ein Ausstellungsstück sorgfältig und sicher für den Abtransport verpackt wird, muss für die lückenlose Dokumentation sein Zustand untersucht werden. Jedes Exponat wird fotografiert, konserviert, wenn nötig restauriert. In der Reihe "Entfernte Bekannte" stellt das Team im Blog regelmäßig besondere Objekte vor. Vor der Räumung hat ein Team aus dem Sammlungsmanagement unter der Rubrik "Depotfund des Monats" kuriose Objekte vorgestellt, die bei der Räumung der Depots auf der Museumsinsel zu Tage kamen.