Schon gesehen? Louis Blériot kauert nervös in seinem Flugzeug, mit dem er 1909 als erster den Ärmelkanal überquerte, Käthchen Paulus, die erste weibliche Ballonfahrerin, grüßt in der Gondel eines Ballons, aus der sie tollkühn mit dem Fallschirm abspringen musste – eine Landung war damals noch nicht möglich. In der Luftfahrthalle sind viele Fluggeräte mittlerweile mit Figuren ausgestattet, die in der Bildhauerwerkstatt des Museums konzipiert und gefertigt werden. Sie erzählen den Besuchern etwas über die Objekte und machen sie anschaulicher. Gefertigt sind sie aus weißem Gips, um nicht zu sehr von den originalen Fluggeräten abzulenken. Dieser Tage ist die Besatzung aus Pilot und Co-Pilot in das Cockpit der Junkers F13 eingezogen.
Die Junkers F 13 stellt das erste serienmäßig gebaute Verkehrsflugzeug in Metallbauweise dar, bis dahin wurde Holz verwendet. Vier Passagiere hatten Platz in der geschlossenen und heizbaren Kabine, nur Pilot und Kopilot saßen im Freien. Man glaubte damals noch, zum sicheren Fliegen den Fahrtwind hören und spüren zu müssen. Mit Pelzkragen, Fliegerhaube und Fliegerbrille sitzen die beiden weißen Figuren da - und vermitteln den Eindruck von Wagemut und Kühnheit! Wie entsteht eine Figur, die historisch korrekt ist, ins originale Objekt passt (Achtung eng!) und dann noch ausdrucksvoll wirkt? Wir werfen einen Blick auf zwei Arbeitsplätze und Arbeitstage im Museum: das Büro des Kurators und die Werkstatt der Bildhauerin.